Sonntag, 25. November 2007
LangLang/Jeunes Ambassadeurs
Freitag Abend waren wir im Auditorium. Grandioser Saal, grandiose Akkustik. Es wurde ein Gratiskonzert für Studenten veranstaltet. Immer dabei war das Lyoner Orchester, die Hälfte der Zeit begleitet von einem nicht ganz unbekannten Pianisten: LangLang. War wirklich super! Danach sind wir noch uneingeladenerweise zu einer Einweihungsparty gegangen. Haben viele Insaleute dort getroffen und der ein oder andere, zu denen ich mich jetzt allerdings nicht zählen würde, hat den Raum auch etwas betrunkener verlassen. Am Ende haben die keine Leute mehr hineingelassen, vom Fenster aus habe ich gesehen, dass darunter der Schlaumeier-Brasilianer, der in Französisch nie die Leute ausreden lässt und immer seine Lösung hineinplappert, war. Hat mich schon etwas mit Schadenfreude erfüllt, muss ich schon zugeben, also dass er nicht mehr hineingelassen wurde und ich ihm von innen zuwinken kontte. Auch wenn es vielleicht etwas assi ist, sich über so was zu freuen.
Samstag wartete dann der erste kulturelle Ausflug der Jeunes Ambassadeurs auf mich. Wir haben uns in Fouviere getroffen und sind von dort aus in kleinen Gruppen durch Vieux Lyon spaziert. War sehr nett, ich habe mit anderen Coachs (=Firmenabteilungsleiter oder Chefs, die einen Austauschstudenten betreuen und am Programm teilnehmen) geredet, aber auch mit anderen Austauschstudenten. Man hat so Vieux Lyon auch noch einmal von einer anderen Seite aus kennengelernt. Am Ende sind wir noch in ein Café und haben dort den Nachmittag ausklingen lassen. Ich bin wirklich sehr froh, dass ich die Gelegenheit habe, an dem Programm teilzunehmen. Der Abend endete mit einem Spiel/Pokerabend bei Bentje zusammen mit Tobias und Zacharias, einem Austauschstudenten marokanischer Herkunft aus Spanien.
Heute Mittag war ich dann bei meinem Coach eingeladen. Wir haben zusammen Mittag gegessen, ich habe seine Familie kennen gelernt und wir haben uns sehr nett unterhalten. War wirklich sehr nett. Er wird mich wohl demnächst mal in seine Firma einladen, außerdem hat er ein Abbo für das Auditorium, das mich ja am Freitag schon überzeugt hat und meinte, da könnte ich auch gerne mal mitgehen. Ein gemeinsamer Ski-Ausflug stand auch im Raum, aber wahrscheinlich steht das alles erst nach dem Jahreswechsel auf dem Programm. Ich bin jedenfalls sehr gespannt und muss wirklich sagen, dass die Zeit so viel sinnvoller genutzt ist als daheim vor dem Internet zu hängen und Däumchen zu drehen, was ich wahrscheinlich sonst heute und gestern Nachmittag gemacht hätte. Mein Coach hat mich auch für Weihnachten eingeladen, aber da bin ich ja in Deutschland. Die Offenheit hat mich allerdings überrascht und ich finde sie ist ganz und gar nicht selbstverständlich.
So, jetzt werde ich wohl noch was für die Uni machen. Bis die Tage dann.
Sonntag, 18. November 2007
Ski foan
[das Dorf]
[Felix]
[Ursula und Michael]
[Ich]
[Martin]
[Felix und Martin während der Pause]
[Liftcrew]
[Abschlussfoto Michael, Ursula (beide aus Österreich), Felix und ich]
Fazit: super Verhältnisse, super Truppe, einfach coolNach weiteren 2,5h Heimfahrt sind wir dann wieder in Villeurbanne angekommen. Eigentlich wäre heute deutsch-französischer Stammtisch gewesen, aber das ist mir jetzt zuviel Stress. Ich schreibe lieber hier noch was rein, esse etwas und freue mich in Ruhe über den schönen Tag.
In zwei Wochen gehen dann die Insa Auflüge los, wo ich hoffentlich schnell Snowboardfahren lernen werde. Ich bin gespannt. Der Ausflug heute hat jedenfalls Appetit auf mehr gemacht. Mal sehen wie viele Skitage ich zustandebringe, gute Bedingungen natürlich vorausgesetzt.
Euch dann noch einen schönen Abend, nächste Woche ist mein Uniprogramm etwas reduziert, da beim GMC eine Sonderwoche stattfindet, die für Austauschstudenten nicht geöffnet ist. Zeit das alte mal aufzuarbeiten und für die bevorstehenden Tests, von denen noch zwei vor Weihnachten auf mich warten, zu lernen.
Bis die Tage machts gut
Freitag, 16. November 2007
Nouveau Beaujolais
Kurze Anekdote dazu: Als wir vor einer Kneipe standen und uns etwas unterhalten haben, ein Teil der Gruppe ist in die Kneipe hineingekommen, wir -wie sich später herausstellte -nicht, kam auf einmal ein Wasserschwall von oben. Eine Anwohnerin hatte sich wohl gestört gefühlt und ohne Vorwarnung einen Wassereimer auf uns entlehrt. Ich hatte eine ordentliche Jacke an und die Schnalle hat mich nicht richtig getroffen, deswegen war es nicht so schlimm. Die Art und Weise so für Ruhe sorgen zu wollen hat mich dennoch etwas gewundert. Ganz ihr Ziel hat sie abgesehen davon auch nicht erreicht. Einige Mexikaner haben daraufhin zur Musik angestimmt und ihr eine kleines Lied gewürdigt. :-) Der Abend nahm folgendermaßen seinen Lauf: Wir haben zuerst auf einer angeblich beheizten Terrasse für eine 10€ Flasche zusammengelegt. Traditionell gibt es Salami/Schinken/Pâté dann immer kostenlos und ansich auch in unbegrenzter Menge dazu.



In Anbetracht der Kälte haben wir uns dann in Richtung Vieux Lyon bewegt und uns dort an verschiedenen Ständen mit Glühwein eingedeckt. In Anbetracht des Preises von minimal 1€ wird es sich wohl kaum um Beaujolais gehandelt haben, dafür war in Vieux Lyon einiges los, teilweise haben auch Bands gespielt.
Der Abend endete in der Kfet, mit einer weiteren Flasche Wein, die man aber gut und gerne beim Geschmacksratespiel mit Seifenwasser hätte verwechseln können.
Sonntag geht’s höchstwahrscheinlich in die Alpen! Auch wenns ein bisschen Kalt geworden ist will ich die Mountainbike Saison noch nicht abgeschlossen sein lassen. Kleiner Spaß, ist natürlich zum Skifahren!
Morgen werde ich mal den Brasilianern Käsespätzle vorführen.
Das nächste WE werden dann auch noch einige kulturelle Events auf mich warten genauso wie das LANGLANG Konzert heute in einer Woche.
Dann mal schöne Grüße!
Dienstag, 13. November 2007
Jeunes Ambassadeurs


Mein Coach ist Energieingenieur bei einer Nuklear- und Energiefirma, es kann also sehr interessant werden. Lustigerweise hat er Kinder die auch am Colège Fénelon waren, wie ich vor 7 Jahren zum Schüleraustausch. Haben ein bisschen über alles mögliche geredet. Er ist mir sympatisch und ich bin gespannt was die Zeit so bringen wird. Ich schätze er wird mir bei Zeiten vielleicht mal ein bisschen seiner Firma zeigen. Ein paar Fotos werden mir hoffentlich noch zugeschickt, sodass ich sie in den nächsten Tagen online stellen kann. Beiläufig habe ich über die Jeunes Ambassadeurs noch einen Pass culture bekommen, für den andere hier 30 Euro bezahlen mussten. Ich kann somit an sieben kulturellen Veranstaltungen teilnehmen. Das Kulturprogramm ist sehr reichhaltig. Ich habe schon mit Zäzilia, die sich den Kulturpass auch beschafft hat, ein bisschen geplant wo man denn so hingehen könnte. Sie war es auch die mir zu einer Gratisvorstellung zu LANGLANG verholfen hat. Der gibt ein Konzert ausschließlich für Studenten, kostenlos. Einmalige Gelegenheit wirklich. Ansonsten hat sich hier nicht viel getan. Es kündigen sich einige Zwischenabfragen an, auf die ich mich allmählich einstelle. Erasmusstunden aus anderen Fakultäten haben aber auch schon gesagt, dass das für Austauschleute nicht in Frage kommt. Werde mich mal mit den Profs unterhalten. Allmählich kündigen sich auch Wintervorboten an. Die Autos sind morgens gefroren, ab und zu musste man schon mit Mütze und Handschuhen raus, die Website der Skiclubs wird aktualisiert. Ich habe das Gefühl ich nerve hier schon alle wegen Skiaktivitäten und kann den ersten Dezember, wenn die erste Aktivität offiziell losgeht, schon fast nicht mehr erwarten. Ich hoffe, dass mir noch einige hier treu geblieben sind. Auch freue ich mich immer was aus Deutschland zu hören, von Meldungen über Lokführerstreiks mal abgesehen. Ich hoffe euch geht es allen gut, bis die Tage
Donnerstag, 8. November 2007
Diner International
Vertreten war auch Canada, mit einem speziellen Getränk dessen Namen ich vergessen habe, vielleicht weiß es ja einer von euch: Wisky mit Wein, Verhältnis 1:2.
Hier Finnland, auch sehr lecker:
Frankreich war auch gut vertreten:
Hier haben wir es bereut unser Insa Essen zu uns genommen zu haben. Gab Raclette, Käse, Törtchen, die haben sich wirklich ins Zeug gelegt, sind aber auch die Gastgeber. Die Spanier haben auch Törtchen/Kuchen und am Ende Sangria mitgebracht. Montag, 5. November 2007
Uni ging wieder los
Deswegen werde ich wohl die nächsten Tage mal beim Hausmeister vorsprechen und wenns bis zur nächsten Auchunfahrt nicht besser ist mir einen kleinen Elektroofen kaufen, auch wenn das laut Aushang im Foyer nicht zu emfpehlen ist, weil das dann das "Gleichgewicht" durcheinanderbringt. Welches Gleichgewicht frage ich mich da. Die Heizung geht nicht und langsam wird es hier wirklich kalt. Ohne meine gescheite Decke von daheim wäre ich sowieso schon erfroren.
Gestern abend habe ich Mareike, Bentje, Birger und Zäzilia zum Käsespätzle essen eingeladen, will ja die 2kg Spätzlemehl mal zur Geltung kommen lassen. Am Wochenende hoffe ich mal die Mexikocrew einladen zu können.
Heute hatte ich wieder Tandemkurs, heute gings um Höflichkeitsformen. Zu wem sagt man hallo, Guten tag, Wen duzt man, wenn siezt man, .... War schon recht nett und man kommt auch ganz nett ins Gespräch.
In den nächsten Tagen erwartet mich nichts besonderes, heute in einer Woche ist wie bereits erwähnt das erste Treffen der Jeunes Ambassadeurs, bin schon gespannt. Und in wenigen Wochen beginnt auch die Skisaison hier, wenn ich Weihnachten daheim bin habe ich hoffentlich shcon drei Skitage hinter mir und bin im Snowboardfahren etwas fiter. Wir werden sehen.
Meine Eltern zu Besuch

Und noch welche aus der Innenstadt:
Der Besuch des Minaturmuseums, das ich auch schon mit Mia besichtigt habe rundete den Kulturtag ab. Wir haben uns abends bei mir zum Essen getroffen. Am dritten Tag haben meine Eltern die beiden Lyoner Berge Fouviere und Croix Russe besichtigt, was ich schon kannte, deswegen die zeit unter anderem zum Einkaufen nutzte.


Samstags waren wir zunächst im Part Dieu Shoppen, was mir dazu verhalf endlich wieder einen passenden Anzug zu haben, was auch Zeit wird, da hier demnächst die ersten Veranstaltungen vom Jeune Ambassadeur und wie ich heute erfahren habe wohl auch ein Uniball ansteht. Im Museum de Tissus, das wir anschließend besuchten, waren u.a. Weberzeugnisse aus dem 5. Jhd nach Christus ausgestellt, muss man auch als Lyoner mal gesehen haben. Fotos gibt es dazu leider nicht, aber das Museum war sehr interessant, anders als es der Name und das Thema vielleicht für einige von euch vermuten ließe. Aufgrund eines Einkaufsfehlers von mir bin ich nochmal in den Auchun gefahren –ich wollte für meine Eltern noch einen Rotwein kaufen- zur Rush Hour Zeit immerwieder ein Erlebnis, aber ich habe es gut überstanden. Meine Eltern haben in der Zwischenzeit noch die Fresque mit den berühmten Lyoner Persönlichkeiten besichtigt. Da muss ich unbedingt auch nochmal hin, wenn mans weiß ists natürlich leichter zu finden, aber unter andem die Lumiere Brüder und Antoine de Saint Exupery mit dem kleinen Prinzen sind hier zu sehen.
Das Essen gehen abends war auch ein absolutes Erlebnis. Ich weiß nicht ob das hier generell so üblich ist, aber man konnte in dem Lokal dem Koch live beim kochen zuschauen. Er wirkte null gestresst und hat es immer fertig bekommen, dass alle Gerichte für einen Tisch zur gleichen Zeit fertig waren. Auch das Flambieren eines Fleisches mit ca. 40cm hoher Stichflamme war sehr eindrucksvoll. Am Abreisetag wurde ich von meinen Eltern netterweise ins Novotel zum Frühstück eingeladen. Der Kontrast zum Insafrühstück, das ich ab heute wieder genießen darf drängte sich leidergottes sehr schnell auf, ich war demnach sehr dankbar für die luxuriöse Abwechslung. Gepäck ins Auto verladen haben wir noch eine „Landschaftstuckerfahrt“ unternommen, u.a. zu berühmten römischen Aquädukten. Auch wenn sie aufzufinden nicht auf Anhieb geklappt hat, waren die Leitungen überraschend gut erhalten. Es war schon eine interessante Kultur diese Römer. Für ihre Luxusbäder und die Wasserversorgung der Stadt haben die etliche (bis zu 100) km Leitungen über und unterirdisch verlegt.[hier der Google Earth Ausschnitt des ca. 200m langen gut erhaltenen Stücks. Ranzoomen lohnt sich, die Aufnahmen sind gut.]
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Und noch ein Foto dazu:

Die Fahrt ging weiter über zwei Hügel von denen einer 700 m hoch war. Hat mich auch
Das Museum findet in Amperes ehemaligem Wohnhaus Platz, das restauriert wurde und recht gut erhalten ist.
für Freaks hier noch der zweite Teil unserer Reiseroute, die ich mit meinem GPS aufgezeichnet habe. Der Fluss ist die Saone, ganz recht unten erkennt man noch die Rhone "einbiegen"
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Auf dem Weg zum Flughafen noch gemeinsam einen Kaffee getrunken, habe ich meine Eltern gegen fünf Uhr am Flughafen wieder abgesetzt. Abgesehen von Camembert, der für Sprengstoff gehalten wurde und deswegen leider weggeschmissen werden musste, verlief die Rückreise auch ohne weitere Zwischenfälle.
Fazit: Die 5 Tage Lyonbesichtigung haben meinen Eltern und mir sehr gut gefallen und waren ideal um meine Ferienzeit zu nutzen. Es war sehr nett, wiedereinmal ein paar Tage gemeinsam verbringen zu können, auch wenn ich nicht bei allen kulturellen Unternehmungen dabei war. Jedenfalls war ich sehr froh, dass ich meinen Eltern hier mal alles zeigen konnte und sie die Reise auf sich genommen haben. Es waren sehr sehr nette 5 Tage zusammen.
Lyon ist wirklich eine sehenswerte Stadt, das ist mir auch wieder aufgefallen. Wer also mal in der Nähe ist. Luftmatratze liegt bereit. Die Einladung ist hiermit ausgesprochen.


