Sonntag, 16. Dezember 2007

Snowboarden

Die Woche habe ich soweit ganz gut hinter mich gebracht. Der Test am Donnerstag verlief OK, ansonsten gibt’s auch wieder einiges zu tun, was mich allerdings nicht davon abhält in Weihnachtsstimmung zu verfallen.

Freitag abend war ich dann noch im Rahmen des Kulturpasses in einer Kabarett veranstaltung. "Warum Männer nie zuhören können und Frauen keine Karten lesen. " Natürlich habe ich nicht alles verstanden, aber mit 60-70% war ich sicherlich dabei. Einige Male musste ich wirklich herzhaft lachen. Die besten Gags vergisst man natürlich meistens deswegen nur ein kleines Wortspiel: Wenn Frauen Sex wollen brauchen sie einen Grund, Männer brauchen nur einen Ort. Wie gesagt, war ein netter Abend.

Gerade waren noch Birger, Felix, Zäzlilia, Ursula und 3 Franzosen hier zum Après Ski feiern. War ein netter Abend. Es gab was zu essen und wir haben uns nett unterhalten.

Snowboarden heute war spitze. Es klappt immer besser und macht vor allen Dingen riesig Spaß. Die Bedingungen sind auch wahnsinnig gut. Über einen Meter Schnee und heute nur Sonne. Hier noch mal ein paar Fotos auch wenn sie allmählich langweilig werden:

[Alpe D'Huez mal aus anderer Perspektive]
[Ursula, Ich, Birger]


Morgen werde ich noch einige Hausaufgaben machen müssen und verschiedene Vorbereitungen treffen. Die nächste Woche bin ich dann noch recht eingespannt, Freitag fahre ich dann mit Umwegen nach Hause und dann ist ja auch schon bald Weihnachten. Sollte ich es also nicht mehr schaffen vorher hier etwas hineinzuschreiben wünsche ich allen die ich in der Zwischenzeit nicht mehr sehe Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch. Meinen Aufenthalt zwischen den Jahren werde ich natürlich nicht dokumentieren, allerhöchstens einen kleinen Bericht über meinen Zwischenstop online stellen. Insofern bitte ich all diejenigen, die hier öfters mal hineinschauen um etwas Geduld, ich bin fest gewillt den Blog auch im Neuen Jahr dann weiterzuführen. Materialien wird es auch wieder geben. Bis bald

Montag, 10. Dezember 2007

fete de lumières

So, 2 Interrogations sind hinter mir, war nicht so rosig, aber das macht nichts. Für ein bisschen was wird es schon reichen. Ich nutze die Gelegenheit um ein bisschen von der Fete de lumiere gestern abend zu erzählen. Natürlich mit Fotos dazu. Ich hatte mich für einen gemeinsamen Spaziergang mit dem Kulturchef der jeunes ambassadeurs angemeldet. Wir haben uns am Place de celestins getroffen, uns wurden einige nette Geschichten erzählt. Oftmals hörten auch irgendwelche Passanten einfach zu. Es war ein sehr netter Abendspaziergang, an dem ich in aller Ruhe einige angestrahlte Monumente und Lichspektakel begutachten konnte. Samstag abend soll es brechend voll gewesen sein. Hier ein paar Fotos:





Zu all unserer Überraschung wurden wir uns noch zum Abschlusscocktail von der fete de lumiere eingeladen. Eine Einladung die wir natürlich gerne annahmen. So trafen wir einige Lyoner Persönlichkeiten, darunter den Bürgermeister und einige Coachs die wir von den Jeunes Ambassadeurs dingen schon kannten. Begleitet von Wein, Champagner und leckeren Schnittchen ließen wir den Abend gemütlich zu Ende gehen. Er war sehr gelungen.


Die nächsten 3 Tage ist noch lernen angesagt, habe Donnerstag noch einen Test.

Samstag, 8. Dezember 2007

Onur, il est où?

Es ist schon sehr gemütlich hier gerade: Müde und erschöpft mit einer angezerrten Leiste vom Snowboarden bin ich gerade vom Abendessen bei Zäzilia heimgekommen und werde mich gleich ins Bett legen. Doch der Reihe nach:

Die Woche über hat sich nicht viel abgespielt. Üblicher Unibetrieb, diesmal auch mit Praktikum. Habe da zur Zeit recht viel Stress, weil mir kommende Woche mehrere Tests blühen.

Heute morgen dann ging es wieder 6:00 los, diesmal mit etwas mehr Verspätung. Der Busfahrer hatte seine Fahrerlaubnis wahrscheinlich im Lotto gewonnen. Hat sich verfahren, ständig sinnlose Vollbremsungen… . Die Fahrt nach Alpe d’Huez hoch bei immer dichter werdender Schneedecke war auch schon fast spektakulär. Schneeketten hat er allerdings keine aufgezogen, hätte ich mit meinem Auto wahrscheinlich auch nicht.

Das Snowboarden war cool. Nach anfänglicher erheblicher Bewolkung/Schneefall/Nebel begleitet von lauten Knalls wegen Lawinensprengungen ist ab halb elf die Sonne herausgekommen und wir haben Alpe d’Huez schön eingeschneit erlebt. Hatte die letzten Tage dort wohl 30-60cm Neuschnee, was man auch auf der Piste merkte. Teilweise konnten wir sogar Tiefschnee fahren. Da habe ich gemerkt, dass das mit dem Snowboard wesentlich einfacher ist als mit Skiern. Ich mache Fortschritte. Es klappt immer besser, ich falle weniger hin und Pisten die mir die letzte Woche noch furchtbar steil vorkamen stellten heute keine große Schwierigkeit mehr dar.


Bei einer Schleppliftfahrt hatte ich eine kurze Schrecksekunde und dachte der Tag sei gelaufen. Beim Einstieg in den Schlepplift beschleunigte der Bügel sehr abrupt, sodass ich ca. 3m (J) weit geflogen bin, anschließend hingefallen bin und mir die Leiste verdreht habe. Hat anfangs sau weh getan, doch nach kurzer Zeit wurde es wieder normal und ich konnte den Tag normal fortsetzen.

Gekennzeichnet war der Tag heute noch von einer Erasmus-Flachzange, die ständig irgendwas verpeilt/vergessen hat, aber ansich recht sympatisch ist. Unser Skilehrer andauernd: „Onur, il est où?“ Anfangs hatte er den Skihelm dem in der Skilehrer ausgeliehen hatte zuhause vergessen, deswegen einen Anschiss kassiert, dann hat er es verpeilt eine Versicherung zu kaufen, vergessen aufs Klo zu gehen…. . 7 der 10 Male nachdem ich die Frage unseres Lehrers „Onur, il est où“ gehört habe ist er nach 5 Minuten mit 5m³ Schnee um sich herum aus der Versenkung aufgetaucht, immer tief grinsend. Abschlussgag: Abfahrt des Busses wieder nach Hause, Onur saß erst im Bus, ist dann wieder rausgegangen, Bus fuhr los. Skilehrer: „Onur, il est où“ Da hatte ich dann fast einen Lachkrampf bekommen. Auf jeden Fall fuhr der Bus weiter, und unser Skilehrer meinte sinngemäß, der findet schon alleine heim. Habe schon gedacht, die hätten den armen Tölpel zurückgelassen, aber er war nur auf dem Beifahrersitz und hat den Busfahrer wohl beim Arbeiten zugeschaut. Ich hatte ihn unterschätzt.
Morgen werde ich neben Lernen noch mit den jeunes ambassadeurs auf die Fete de lumière gehen. Nur noch die stressige Woche hinter mich bringen, dann steht Weihnachten unmittelbar vor der Türe.

Euch allen einen schönen 2. Advent, bis bald

Samstag, 1. Dezember 2007

Erster Snowboardtag

So lange die Erinnerungen noch Frisch sind, hier mal die neuesten News:

Heute gings zum ersten Skiausflug. Ich komme gerade vom Abendessen bei Ursula, habe Muskelkater in den Oberschenkeln, war aber ein schöner Tag. Die Schneeverhältnisse waren nicht so berauschend. Nicht mit denen vor zwei Wochen zu vergleichen aber für Anfang Dezember ganz OK. Da das Wetter gut war nahm man das in Kauf.
Heute morgen 6:00 Uhr Treffpunkt am Parkplatz. Zu meiner Überraschung ging es auch schon 6:15 los. Ich hätte mit mehr Verspätung gerechnet. Ziel war wie wir erst in den Alpen gemerkt haben Alpe d’huez, ursprünglich geplant war ja Les Deux Alpes. Nach Gruppeneinteilung gingen wir mit unserem Lehrer erst mal einen Kaffee trinken. Ich habe gedacht ich bin im falschen Film. Stehe 5:15 auf, bin vor allen anderen im Skigebiet um dann um 9 Uhr einen Kaffee zu trinken und mir währenddessen für das Snowboardfahren unersetzbare Informationen wie „ein Snowboard hat 2 Kanten“ anhören zu müssen. Nach 20 Minuten sind wir dann auf die Piste, zunächst ohne Lift, d.h. Snowboard den Berg hochtragen, hinunterfahren wieder hochtragen… .
[Links der Skilehrer]
[Andere Austauschleute]

Sind einige aus meiner Gruppe schon ein paar Tage auf dem Board gestanden, so wie ich ja letzten Endes auch, allerdings hatten wir auch einige Vollanfänger sodass sich schnell ein gewisser Gradient einstellte. Doch ehe man sich versah war der Vormittag schon um. Ich habe mich dann mit Zäzilia zusammentelefoniert und wir haben nach einen kurzen Pause im Liegestuhl


den Nachmittag gemeinsam fahrend verbracht. Teilweise war meine Technik noch dem Standard – Snowboarder Klischee entsprechend („Die machen ja die Piste kaputt und bügeln alles platt“) Im flacheren Terrain gelangen mir aber schon die Kurven und eine halbwegs sichere Fahrweise. Hat teilweise sogar richtig Spaß gemacht.

Wo es steiler wurde bin ich schon ab und zu hingefallen, aber ich hoffe dass ich nach weiteren zwei Tagen, die ich ja hoffentlich noch vor Weihnachten mitmachen kann einen einigermaßen sicheren Snowboardfahrstil habe und von dann an zwischen Snowboard und Ski wählen kann. Insbesondere aufs Tiefschnee fahren freue ich mich dann schon sehr.
Sehr nett war auch dass ich einige Plätze von meinem Radauflug vor 2,5 Monaten noch kannte. Ist immerwieder interessant und auch im Nachhinein ein schönes Gefühl zu wissen, wo man überall mit dem Rad hinaufgekraxelt ist.


Morgen muss ich dringend für bevorstehende Zwischenprüfungen arbeiten, weswegen ich den Tag wahrscheinlich hier im Zimmerchen verbringen muss. Aber der Tag Abwechslung heute war sehr willkommen.

Sonntag, 25. November 2007

LangLang/Jeunes Ambassadeurs

Während der vergangenen Woche lief alles soweit nach Plan ab. Zwar ging mir der Mensa Streik tierisch auf die Nerven, dafür hielt er auch nur einen Tag an. Verstehe den Sinn dahinter aber auch nicht so recht, wenn das Mensapersonal aus Solidarität zu den Lokführern, die nach einer Reform erst später in Rente gehen dürften, mitstreikt. Es sind zwei Mahlzeiten ausgefallen, die durch Tüten-Sandwiches ersetzt wurden. Wie gesagt, ich verstehe den Sinn dahinter nicht ganz.
Freitag Abend waren wir im Auditorium. Grandioser Saal, grandiose Akkustik. Es wurde ein Gratiskonzert für Studenten veranstaltet. Immer dabei war das Lyoner Orchester, die Hälfte der Zeit begleitet von einem nicht ganz unbekannten Pianisten: LangLang. War wirklich super! Danach sind wir noch uneingeladenerweise zu einer Einweihungsparty gegangen. Haben viele Insaleute dort getroffen und der ein oder andere, zu denen ich mich jetzt allerdings nicht zählen würde, hat den Raum auch etwas betrunkener verlassen. Am Ende haben die keine Leute mehr hineingelassen, vom Fenster aus habe ich gesehen, dass darunter der Schlaumeier-Brasilianer, der in Französisch nie die Leute ausreden lässt und immer seine Lösung hineinplappert, war. Hat mich schon etwas mit Schadenfreude erfüllt, muss ich schon zugeben, also dass er nicht mehr hineingelassen wurde und ich ihm von innen zuwinken kontte. Auch wenn es vielleicht etwas assi ist, sich über so was zu freuen.
Samstag wartete dann der erste kulturelle Ausflug der Jeunes Ambassadeurs auf mich. Wir haben uns in Fouviere getroffen und sind von dort aus in kleinen Gruppen durch Vieux Lyon spaziert. War sehr nett, ich habe mit anderen Coachs (=Firmenabteilungsleiter oder Chefs, die einen Austauschstudenten betreuen und am Programm teilnehmen) geredet, aber auch mit anderen Austauschstudenten. Man hat so Vieux Lyon auch noch einmal von einer anderen Seite aus kennengelernt. Am Ende sind wir noch in ein Café und haben dort den Nachmittag ausklingen lassen. Ich bin wirklich sehr froh, dass ich die Gelegenheit habe, an dem Programm teilzunehmen. Der Abend endete mit einem Spiel/Pokerabend bei Bentje zusammen mit Tobias und Zacharias, einem Austauschstudenten marokanischer Herkunft aus Spanien.
Heute Mittag war ich dann bei meinem Coach eingeladen. Wir haben zusammen Mittag gegessen, ich habe seine Familie kennen gelernt und wir haben uns sehr nett unterhalten. War wirklich sehr nett. Er wird mich wohl demnächst mal in seine Firma einladen, außerdem hat er ein Abbo für das Auditorium, das mich ja am Freitag schon überzeugt hat und meinte, da könnte ich auch gerne mal mitgehen. Ein gemeinsamer Ski-Ausflug stand auch im Raum, aber wahrscheinlich steht das alles erst nach dem Jahreswechsel auf dem Programm. Ich bin jedenfalls sehr gespannt und muss wirklich sagen, dass die Zeit so viel sinnvoller genutzt ist als daheim vor dem Internet zu hängen und Däumchen zu drehen, was ich wahrscheinlich sonst heute und gestern Nachmittag gemacht hätte. Mein Coach hat mich auch für Weihnachten eingeladen, aber da bin ich ja in Deutschland. Die Offenheit hat mich allerdings überrascht und ich finde sie ist ganz und gar nicht selbstverständlich.
So, jetzt werde ich wohl noch was für die Uni machen. Bis die Tage dann.

Sonntag, 18. November 2007

Ski foan

So, in der Pfanne bruzelt gerade mein Abendessen, bin vor 30 Minuten aus Val Thorens zurückgekommen. Doch ich beginne mal bei dem gestrigen Abend: Den Tag etwas verlämpelt und außer zum dritten mal meinen Schlauch wegen eines Splitters getauscht nicht so viel sinnvolles gemacht. Dann habe ich ab fünf Uhr Käsespätzle für eine Gruppe Brasilianer, Deutsche und Fabio (Italiener) vorbereitet und um halb neun gings dann los mit Essen. Muss schon zugeben, war ein bisschen Arbeit für 10 Leute Spätzle zu machen, noch dazu verfüge ich hier nicht über eine gute Küchen-Infrastruktur. Alles in allem hat es doch gut geklappt und allen geschmeckt. Der Abend verlief weiter recht lustig und erkenntnisreich, ich hatte im Endeffekt wieder mehr getrunken als ich wollte, es blieb aber alles noch im Lot. Halb zwölf habe ich mich verabschiedet, bitter nötig, denn für heute war folgendes geplant: Heute morgen dann, sieben uhr treffen am Auto, Martin haben wir durch anrufen geweckt, nach freikratzen gings dann auch schon los. Nach einer 2,5 stündigen und am Ende überaus kurvenreichen Fahrt sind wir in Val Thorens angekommen. Verhältnisse: Top, besser hätte es nicht sein können. 50-70cm Schnee, ganzer Tag nur Sonne. Die Pisten waren super präpariert und leer, die drei großen Bahnen die offen waren auch immer leer. Wir hatten einen Super Skitag ohne irgendwelche Einbußen. Lediglich die Ortschaft selbst war etwas gewöhnungsbedürftig, aber so ist das halt in Frankreich: Wenn man so schöne Orte wie Grindelwald in Erinnerung hat, kann man sich über solch ein hingepflastertes Touristenzentrum voller Hotels und Hochhäuser ohne Charisma nur fürchten. Doch noch ein paar Bilder dazu:
[das Dorf]
[Felix]
[Ursula und Michael]
[Ich]

[Martin]
[Felix und Martin während der Pause]
[Liftcrew]


[Abschlussfoto Michael, Ursula (beide aus Österreich), Felix und ich]
Fazit: super Verhältnisse, super Truppe, einfach cool

Nach weiteren 2,5h Heimfahrt sind wir dann wieder in Villeurbanne angekommen. Eigentlich wäre heute deutsch-französischer Stammtisch gewesen, aber das ist mir jetzt zuviel Stress. Ich schreibe lieber hier noch was rein, esse etwas und freue mich in Ruhe über den schönen Tag.
In zwei Wochen gehen dann die Insa Auflüge los, wo ich hoffentlich schnell Snowboardfahren lernen werde. Ich bin gespannt. Der Ausflug heute hat jedenfalls Appetit auf mehr gemacht. Mal sehen wie viele Skitage ich zustandebringe, gute Bedingungen natürlich vorausgesetzt.

Euch dann noch einen schönen Abend, nächste Woche ist mein Uniprogramm etwas reduziert, da beim GMC eine Sonderwoche stattfindet, die für Austauschstudenten nicht geöffnet ist. Zeit das alte mal aufzuarbeiten und für die bevorstehenden Tests, von denen noch zwei vor Weihnachten auf mich warten, zu lernen.
Bis die Tage machts gut


Freitag, 16. November 2007

Nouveau Beaujolais

Hallo zusammen, nur ein kurzes ‚Update: Gestern abend gab es den ersten Beaujolais Wein des Jahrgangs 2007 ab Vormittags in den Geschäften zu kaufen. Die offizielle Feier fand bereits Mittwoch abends statt doch in Anbetracht der Kälte und der Problematik die sich jeden Morgen einstellt, wenn ich versuche aus meinem Bett zu kommen, habe ich mich nicht dazu durchringen können um Mitternacht in die Innenstadt zu fahren, auch wenn der erste Wein kostenlos gewesen wäre. So konnte ich gestern Nachmittag, als ich durch die Stadt schlenderte, um meine Theatergutscheine gegen echte Karten einzulösen, überall in den Schaufenstern der kleinen Wein-caves den neuen Wein bewundern. Zufällig kam ich noch an der Fresque der berühmten Lyoner vorbei, die meine Eltern besichtigt hatten und die ich nur von Fotos kannte. Schon sehr eindrucksvoll! Abends dann dazu durchgerungen das schöne warme Zimmer zu verlassen, haben wir uns mit anderen Austauschleuten um 21 Uhr getroffen um gemeinsam in die Stadt zu fahren. Die große Gruppe von ca. 60 Studenten teile sich bald auf und verteilte sich auf verschiedene Kneipen.
Kurze Anekdote dazu: Als wir vor einer Kneipe standen und uns etwas unterhalten haben, ein Teil der Gruppe ist in die Kneipe hineingekommen, wir -wie sich später herausstellte -nicht, kam auf einmal ein Wasserschwall von oben. Eine Anwohnerin hatte sich wohl gestört gefühlt und ohne Vorwarnung einen Wassereimer auf uns entlehrt. Ich hatte eine ordentliche Jacke an und die Schnalle hat mich nicht richtig getroffen, deswegen war es nicht so schlimm. Die Art und Weise so für Ruhe sorgen zu wollen hat mich dennoch etwas gewundert. Ganz ihr Ziel hat sie abgesehen davon auch nicht erreicht. Einige Mexikaner haben daraufhin zur Musik angestimmt und ihr eine kleines Lied gewürdigt. :-) Der Abend nahm folgendermaßen seinen Lauf: Wir haben zuerst auf einer angeblich beheizten Terrasse für eine 10€ Flasche zusammengelegt. Traditionell gibt es Salami/Schinken/Pâté dann immer kostenlos und ansich auch in unbegrenzter Menge dazu.



In Anbetracht der Kälte haben wir uns dann in Richtung Vieux Lyon bewegt und uns dort an verschiedenen Ständen mit Glühwein eingedeckt. In Anbetracht des Preises von minimal 1€ wird es sich wohl kaum um Beaujolais gehandelt haben, dafür war in Vieux Lyon einiges los, teilweise haben auch Bands gespielt.
Der Abend endete in der Kfet, mit einer weiteren Flasche Wein, die man aber gut und gerne beim Geschmacksratespiel mit Seifenwasser hätte verwechseln können.
Sonntag geht’s höchstwahrscheinlich in die Alpen! Auch wenns ein bisschen Kalt geworden ist will ich die Mountainbike Saison noch nicht abgeschlossen sein lassen. Kleiner Spaß, ist natürlich zum Skifahren!

Morgen werde ich mal den Brasilianern Käsespätzle vorführen.
Das nächste WE werden dann auch noch einige kulturelle Events auf mich warten genauso wie das LANGLANG Konzert heute in einer Woche.

Dann mal schöne Grüße!

Dienstag, 13. November 2007

Jeunes Ambassadeurs

Gestern war das erste offizielle Treffen der „Jeunes Ambassadeurs“. Im Conseil régional Rhône-Alpes (Also sozusagen im Regionalrat) wurden wir unter anderem vom Président du Conseil régional Rhône-Alpes Jean-Jack Queyranne begrüßt. Es gab einige Hinweise und Ansprachen, anschließend wurden wir unseren „Coachs“, das sind Abteilungsleiter von Firmen die in und um Lyon ansässig sind, vorgestellt. Der Rest des Abends bestand dann aus Unterhaltung, Sekt trinken und Schnittchen essen.




Mein Coach ist Energieingenieur bei einer Nuklear- und Energiefirma, es kann also sehr interessant werden. Lustigerweise hat er Kinder die auch am Colège Fénelon waren, wie ich vor 7 Jahren zum Schüleraustausch. Haben ein bisschen über alles mögliche geredet. Er ist mir sympatisch und ich bin gespannt was die Zeit so bringen wird. Ich schätze er wird mir bei Zeiten vielleicht mal ein bisschen seiner Firma zeigen. Ein paar Fotos werden mir hoffentlich noch zugeschickt, sodass ich sie in den nächsten Tagen online stellen kann. Beiläufig habe ich über die Jeunes Ambassadeurs noch einen Pass culture bekommen, für den andere hier 30 Euro bezahlen mussten. Ich kann somit an sieben kulturellen Veranstaltungen teilnehmen. Das Kulturprogramm ist sehr reichhaltig. Ich habe schon mit Zäzilia, die sich den Kulturpass auch beschafft hat, ein bisschen geplant wo man denn so hingehen könnte. Sie war es auch die mir zu einer Gratisvorstellung zu LANGLANG verholfen hat. Der gibt ein Konzert ausschließlich für Studenten, kostenlos. Einmalige Gelegenheit wirklich. Ansonsten hat sich hier nicht viel getan. Es kündigen sich einige Zwischenabfragen an, auf die ich mich allmählich einstelle. Erasmusstunden aus anderen Fakultäten haben aber auch schon gesagt, dass das für Austauschleute nicht in Frage kommt. Werde mich mal mit den Profs unterhalten. Allmählich kündigen sich auch Wintervorboten an. Die Autos sind morgens gefroren, ab und zu musste man schon mit Mütze und Handschuhen raus, die Website der Skiclubs wird aktualisiert. Ich habe das Gefühl ich nerve hier schon alle wegen Skiaktivitäten und kann den ersten Dezember, wenn die erste Aktivität offiziell losgeht, schon fast nicht mehr erwarten. Ich hoffe, dass mir noch einige hier treu geblieben sind. Auch freue ich mich immer was aus Deutschland zu hören, von Meldungen über Lokführerstreiks mal abgesehen. Ich hoffe euch geht es allen gut, bis die Tage

Donnerstag, 8. November 2007

Diner International

Gestern habe ich erst zum zweiten Mal innerhalb einer Woche meinen Reifen geflickt, anschließend noch einen der bei eBay bestellten Seitenblinker eingebaut. Irgendein Depp hatte mir den geklaut, wenn ich den erwische, dann werde ich hoffentlich von meiner Kinderstube davor bewahrt schlimmeres zu tun. Aber mir ist schon klar, dass sich kriminelles Potential auch anders entladen kann, insofern kann ich mit 40 Euro noch zufrieden sein. Nach meiner TD bis um 18 Uhr habe ich mich dann schnell mit Martin getroffen, Mike ist später dazu gestoßen, um ein Gericht aus Deutschland zu kochen, das wir zum Diner International mitbringen können. War wiedermal Käsespätzle an der Reihe, auch wenn alles recht hektisch war hats doch Spaß gemacht und wir sind mit einer großen Pfanne voller Zeugs um halb acht zum Diner International gegangen. Hier ein Foto von unserem „Stand“, Martin gerade beim Spätze verteilen
Vertreten war auch Canada, mit einem speziellen Getränk dessen Namen ich vergessen habe, vielleicht weiß es ja einer von euch: Wisky mit Wein, Verhältnis 1:2.
Hier Finnland, auch sehr lecker:
Frankreich war auch gut vertreten:
Hier haben wir es bereut unser Insa Essen zu uns genommen zu haben. Gab Raclette, Käse, Törtchen, die haben sich wirklich ins Zeug gelegt, sind aber auch die Gastgeber. Die Spanier haben auch Törtchen/Kuchen und am Ende Sangria mitgebracht.


Der Abend endete in der Kfet, ich bin dem Brutalkater heute morgen wiedermal knapp entronnen. War aber ein schöner Abend, weil man echt mal viel mit coolen Franzosen geredet hat. So, habe gleich wieder Kurs. Strömungsmechanik, Bis die Tage dann Grüße

Montag, 5. November 2007

Uni ging wieder los

Der Campus ist wieder voll, die Deutschen sind vom Heimataufenthalt zurückgekehrt, nur die Heizung läuft noch nicht.
Deswegen werde ich wohl die nächsten Tage mal beim Hausmeister vorsprechen und wenns bis zur nächsten Auchunfahrt nicht besser ist mir einen kleinen Elektroofen kaufen, auch wenn das laut Aushang im Foyer nicht zu emfpehlen ist, weil das dann das "Gleichgewicht" durcheinanderbringt. Welches Gleichgewicht frage ich mich da. Die Heizung geht nicht und langsam wird es hier wirklich kalt. Ohne meine gescheite Decke von daheim wäre ich sowieso schon erfroren.
Gestern abend habe ich Mareike, Bentje, Birger und Zäzilia zum Käsespätzle essen eingeladen, will ja die 2kg Spätzlemehl mal zur Geltung kommen lassen. Am Wochenende hoffe ich mal die Mexikocrew einladen zu können.
Heute hatte ich wieder Tandemkurs, heute gings um Höflichkeitsformen. Zu wem sagt man hallo, Guten tag, Wen duzt man, wenn siezt man, .... War schon recht nett und man kommt auch ganz nett ins Gespräch.

In den nächsten Tagen erwartet mich nichts besonderes, heute in einer Woche ist wie bereits erwähnt das erste Treffen der Jeunes Ambassadeurs, bin schon gespannt. Und in wenigen Wochen beginnt auch die Skisaison hier, wenn ich Weihnachten daheim bin habe ich hoffentlich shcon drei Skitage hinter mir und bin im Snowboardfahren etwas fiter. Wir werden sehen.

Meine Eltern zu Besuch

So, der letzte Eintrag liegt über eine Woche zurück, es wird mal wieder Zeit was zu schreiben gibt auch einige News. Ich bin Jeune Ambassadeur. 12.11. lernen ich meinen Coach kennen, ich bin schon gespannt und aufgeregt wer mir zugeteilt wurde. Den restlichen Anfang der Woche habe ich mit Dingen zugebracht, die längst erledigt werden mussten, wie z.B. den Grindelwalder Schlamm von meiner Fahrradkette heruterzukratzen, bisschen aufzuräumen, Auto waschen etc. habe ich Dienstag abends Mike und Felix zum Spätzeessen zu mir eingeladen. War wie immer ein netter und vor allem auch lustiger Abend. Mittwoch früh, habe ich mich dann ins Auto gesetzt und bin Richtung Flughafen gefahren um meine Eltern abzuholen. Fande es etwas dreist dass es auch zum Flughafen schon Mautgebühr kostet, aber so ist es eben. Als meine Eltern dann nach kurzer Wartezeit mit ihrem Gepäck hinter der Sperre hervorkamen, habe ich sie in ihr Hotel in die Innenstadt gefahren, wo wir uns anschließend getroffen haben um die weiteren Tage zu planen. Am ersten Tag haben wir einen Spaziergang durch Lyon gemacht und eine Kreuzfahrt unternommen. Wir haben den Zusammenfluss von Rhone und Saone befahren. Aus der "Wasserperspektive" ist die Stadt auch überaus interessant. Dazu ein paar Bilder:


Und noch welche aus der Innenstadt:




Am zweiten Tag, den Donnerstag, waren meine Eltern vormittags im musée de lumière. Nachmittags haben wir gemeinsam eine Stadtführung durch vieux Lyon unternommen, wo ich auch noch einiges dazulernen konnte, was Lyons Geschichte anbelangt. Die Führung ging unter anderem durch etliche Traboules, von denen es auch in Vieux Lyon haufenweise gibt. Konzept dieser Durchgänge durch Häuserhöfe war es früher wohl auch Platz zu sparen, aber insbesondere für die Lyoner Seidenarbeiten waren sie wichtig, da sie durch die Traboules ihre Seiden trocken zur Weiterproduktion transportieren konnten.


Der Besuch des Minaturmuseums, das ich auch schon mit Mia besichtigt habe rundete den Kulturtag ab. Wir haben uns abends bei mir zum Essen getroffen. Am dritten Tag haben meine Eltern die beiden Lyoner Berge Fouviere und Croix Russe besichtigt, was ich schon kannte, deswegen die zeit unter anderem zum Einkaufen nutzte.




Samstags waren wir zunächst im Part Dieu Shoppen, was mir dazu verhalf endlich wieder einen passenden Anzug zu haben, was auch Zeit wird, da hier demnächst die ersten Veranstaltungen vom Jeune Ambassadeur und wie ich heute erfahren habe wohl auch ein Uniball ansteht. Im Museum de Tissus, das wir anschließend besuchten, waren u.a. Weberzeugnisse aus dem 5. Jhd nach Christus ausgestellt, muss man auch als Lyoner mal gesehen haben. Fotos gibt es dazu leider nicht, aber das Museum war sehr interessant, anders als es der Name und das Thema vielleicht für einige von euch vermuten ließe. Aufgrund eines Einkaufsfehlers von mir bin ich nochmal in den Auchun gefahren –ich wollte für meine Eltern noch einen Rotwein kaufen- zur Rush Hour Zeit immerwieder ein Erlebnis, aber ich habe es gut überstanden. Meine Eltern haben in der Zwischenzeit noch die Fresque mit den berühmten Lyoner Persönlichkeiten besichtigt. Da muss ich unbedingt auch nochmal hin, wenn mans weiß ists natürlich leichter zu finden, aber unter andem die Lumiere Brüder und Antoine de Saint Exupery mit dem kleinen Prinzen sind hier zu sehen.




Das Essen gehen abends war auch ein absolutes Erlebnis. Ich weiß nicht ob das hier generell so üblich ist, aber man konnte in dem Lokal dem Koch live beim kochen zuschauen. Er wirkte null gestresst und hat es immer fertig bekommen, dass alle Gerichte für einen Tisch zur gleichen Zeit fertig waren. Auch das Flambieren eines Fleisches mit ca. 40cm hoher Stichflamme war sehr eindrucksvoll. Am Abreisetag wurde ich von meinen Eltern netterweise ins Novotel zum Frühstück eingeladen. Der Kontrast zum Insafrühstück, das ich ab heute wieder genießen darf drängte sich leidergottes sehr schnell auf, ich war demnach sehr dankbar für die luxuriöse Abwechslung. Gepäck ins Auto verladen haben wir noch eine „Landschaftstuckerfahrt“ unternommen, u.a. zu berühmten römischen Aquädukten. Auch wenn sie aufzufinden nicht auf Anhieb geklappt hat, waren die Leitungen überraschend gut erhalten. Es war schon eine interessante Kultur diese Römer. Für ihre Luxusbäder und die Wasserversorgung der Stadt haben die etliche (bis zu 100) km Leitungen über und unterirdisch verlegt.

[hier der Google Earth Ausschnitt des ca. 200m langen gut erhaltenen Stücks. Ranzoomen lohnt sich, die Aufnahmen sind gut.]


Größere Kartenansicht


Und noch ein Foto dazu:




Die Fahrt ging weiter über zwei Hügel von denen einer 700 m hoch war. Hat mich auch
Das Museum findet in Amperes ehemaligem Wohnhaus Platz, das restauriert wurde und recht gut erhalten ist.
für Freaks hier noch der zweite Teil unserer Reiseroute, die ich mit meinem GPS aufgezeichnet habe. Der Fluss ist die Saone, ganz recht unten erkennt man noch die Rhone "einbiegen"

Größere Kartenansicht

Auf dem Weg zum Flughafen noch gemeinsam einen Kaffee getrunken, habe ich meine Eltern gegen fünf Uhr am Flughafen wieder abgesetzt. Abgesehen von Camembert, der für Sprengstoff gehalten wurde und deswegen leider weggeschmissen werden musste, verlief die Rückreise auch ohne weitere Zwischenfälle.

Fazit: Die 5 Tage Lyonbesichtigung haben meinen Eltern und mir sehr gut gefallen und waren ideal um meine Ferienzeit zu nutzen. Es war sehr nett, wiedereinmal ein paar Tage gemeinsam verbringen zu können, auch wenn ich nicht bei allen kulturellen Unternehmungen dabei war. Jedenfalls war ich sehr froh, dass ich meinen Eltern hier mal alles zeigen konnte und sie die Reise auf sich genommen haben. Es waren sehr sehr nette 5 Tage zusammen.

Lyon ist wirklich eine sehenswerte Stadt, das ist mir auch wieder aufgefallen. Wer also mal in der Nähe ist. Luftmatratze liegt bereit. Die Einladung ist hiermit ausgesprochen.

Montag, 29. Oktober 2007

Montag

So, gerade eben die Reiseberichte von Mont Ventoux und Col du Galibier fertig gestellt (viel Spaß beim Anschauen), wartet heute die Antwort vom Jeunes Ambassadeur auf mich, Wäsche waschen, aufräumen, Rad putzen und den Platten meines Stadtfahrrades, den ich seit Freitag habe, ausbessern.

Mittwoch bekomme ich ja Besuch von meinen Eltern. Dann wollen wir Lyons kulturelle Seite mal etwas entdecken. Die Woche Ferien wird schneller vorbei gehen als gedacht.

Bis die Tage!

Col du Galibier

Als ich mit etwas kalten Füßen (das war aber auch alles) aufgestanden bin, habe ich Zeugs zusammengeräumt und dann das Auto erst mal freigekratzt (!), war doch kälter als 5°.

Um 9:15 meiner Zeitrechnung wollte ich auschecken, auf der Tafel stand: „Rezeption ab 8:30 besetzt.“, darauf machte mich auch nochmal der Kiosk Mann aufmerksam, ich meinte daraufhin: "Aber ist schon nach 8:30!", er dann: „nene, Zeitumstellung“. Mist, durfte ich noch warten. Eine landschaftlich sehr eindrucksvolle Autofahrt bis Bourg d’Oisans durch Provence und Alpen stand mir nun bevor, zwischenzeitlich dachte ich mir wirklich auch: „Warum fährst du so weit mit dem Auto, um auf diesen blöden Galibierpass zu fahren hier ists doch auch schön. Die Antwort auf die Frage bekam ich später. Schlussendlich nach ein paar Landschaftspausen um 12:15 mit dem Rad gestartet, war mir klar, dass ich die Uhr im Auge behalten musste, es wird ja jetzt schon sehr früh dunkel. Die Zeitumstellung wurde dieser Umstand ja nochmal begünstigt. Dementsprechend habe ich die Pausen auf ein Minimum reduziert und bin auch mit etwas mehr Dampf als sonst hochgeklettert, in der Hoffnung mein Tempo durchhalten zu können. Die ersten 9 km kannte ich bereits von Alpe d’Huez und les 2 alpes, das machte es aber nicht unschöner die Schlucht hinaufzufahren. Am Lac du Chambon angekommen begann der Abschnitt der Tour den noch nicht kannte. So bekam ich den Stausee mal von seiner Rückenseite zu Gesicht, und konnte langsam beobachten, wie der Zufluss sich durch das Tal fraß. [Erste Pause]
Da zwischenzeitlich sogar noch die Sonne zwischen den Bergen hervorschaute, eine echt schöne Radtour. Nichtsdestotrotz galt wieder die Regel, je höher man kommt, umso enger das Tal, umso näher die Berge, aber auch umso kälter. Am Col du Lautaret (2050HM, hier zweigt die Straße links Richtung Galibier ab, gerade aus geht es weiter in Richtung Italien) angekommen,
nochmal schnell alles durchgerechnet, ob ich denn noch vor Einbruch der Dunkelheit zurück sein kann, bin ich nach 10 min Esspause weiter gefahren, um auch noch die restlichen 650 HM etwas qualvoll hinter mich zu bringen. Ist schon nett einen Höhenmesser zu haben, das macht die Sache einschätzbarer. Insbesondere für die letzten 100HM musste ich mich immerwieder selbst motivieren und habe die Höhenmeter rückwärts heruntergezählt. Die letzen 50-100 HM waren für Autos gesperrt, da es dort einen Tunnel gab und es oben schon etwas zugeschneit war. Ich beschloss, dass dieses Verbot nicht für Radler galt, wenn man schon mal oben ist, dann auch ganz hoch. :-) Aber alle Strapazen, die ganze Hektik, die lange Autofahrt haben sich rentiert: Die Gipfel alle umliegenden Berge quasi auf Augenhöhe, fantastische Ausblicke in die beiden Täler, wirklich Wahnsinn. „Wie auf dem Dach der Alpen“

[Blick Richtung Col du Lautaret, von hier bin ich gekommen]
[Blick Richtung Valloire, also auf die andere Seite des Passes]

Nachdem ich auf dem Gipfel ruckzuck einige Fotos gemacht habe, einen Müsliriegel gegessen habe, und mir ein weiteres Paar Socken (Meine Füße sind dennoch eingeschlafen/eingefroren), zwei paar Handschuhe, Mütze Schal , Windjacke, etc. alles angezogen habe stand die 1,5h Abfahrt auf dem Programm (2 kleine Gegenanstiege). Das letzte Stück war dann bereits in Dunkelheit, Gott sei dank hat mein Helm zwei LEDs eingebaut, sodass ich mir sicher sein konnte von den Autos gesehen zu werden. Das nächste Mal nehme ich mir auch Fahrradleuchten mit, darauf kommts dann auch nicht mehr an, wenn man schon 5kg Essen, Jacken, Karten etc mit auf den Berg hochschleppe.


Größere Kartenansicht

http://thomas-in-lyon.homepage.t-online.de/kml/071028x.kml


Daten der Tour: 88,04km, 2087 HM

So unten angekommen, konnte es kaum fassen, dass alles noch geklappt hatte, habe ich mich entschlossen direkt heimzufahren. In der Nähe gab es laut Reiseführern keine ordentlichen Unterkünfte, ich wollte auch nicht so viel Geld ausgeben und der Gedanke an eine weitere Nacht im Zelt noch dazu im Gebirge löste keine Glücksgefühle in mir aus. Außerdem hatte ich ja alles „erledigt“ was ich wollte. Mein „Fahrradwolf“ den ich gerade aussitze gibt mir auch recht. Aber ich habe alles gut überstanden, bin trotz der Abfahrt bei ca. -2° C nicht krank geworden und habe zwei schöne Bergpässe abgefahren. Sicherlich wären beide mit etwas mehr Zeit netter gewesen, gerade die Mont Ventoux Strecke hätte man schön ausbauen können. Ich bin ja bis nächsten Sommer noch hier.
Die Radsaison zumindest was die Alpen betrifft werde ich dann für dieses Jahr abgeschlossen haben, Fazit: Es macht Spaß. Habe insgesamt 2474 km zustande gebracht, je nachdem wie man es sieht viel oder wenig. Mal sehen was nächstes Jahr so geht, wenn ich ordentlich trainineren kann überlege ich mir wirklich beim Eiger Chalenge mitzufahren.