Am zweiten Tag wollte ich den Col du Galibier erklimmen. Den Col du Telegraphe, den es vorher zu überwinden galt fand ich weniger anstrengend als jeder immer sagte, muss allerdings auch sagen, dass ich ihn um Kräfte zu sparen verhältnismäßig langsam hochgefahren bin.
Nach dem Col du Telegraphe ging es ca. 100HM bergab zum Skiort Valoire, sehr schön in einem Talkessel gelegen:
Ab dann gehts stetig bergauf. Überholt wurde ich immerwieder von Motorradfahrern, teilweise rücksichtsvoll, mitunter leider auch nicht.Auf der Tour fand ich sehr interessant, immerhin waren es fast 2000 HM am Stück, wie sich langsam die Flora veränderte. In Valoire noch Bäume, die immer weniger wurden, irgendwann war es nur noch Gras:
Ab 2300 m.ü.M waren noch größere Schneefelder mit von der Partie:
Und oben auf dem Gipfel:
War recht viel Betrieb oben. Es kam sogar zu einem kleinen Unfall, bei dem ein Franzose einem Dummschwätzer in den Motorradreifen gefahren ist. War nett zu beobachten, die Diskussion danach. Großer Schaden war allerdings nicht zu verzeichnen.
Nach Simons Hinweis auf diese beiden Seen und ausführlichem Studium von Google Earth und meiner 25000er Karte, habe ich die Tour noch etwas getunt. Ab Plan Lachat ging es nochmal einiges nach oben. Nach einiger Zeit bin ich dann oben angekommen: [Lac du Grand Ban]
Bis ich auf den Weg talwärts nach Valoire gekommen bin, hieß es erstmal noch ein bisschen bergauf durch Schnee klettern. Die Bergkuppe selbst war nur minimal eingeschneit, sodass ich blauäugigerweise dachte, wenn ich die Gipfelpartie überstanden habe, wartet eine heitere Abfahrt auf mich. Was für die ersten 100HM auch der Fall war. Doch dann tat sich ein neues Schneefeld nach dem anderen auf. Umzukehren hatte ich keine Lust mehr, war schon zu weit unten. So hieß es insgesamt wahrscheinlich 15 x absteigen, 20m durch den Schnee waten, wieder aufs Rad. Einige Gemsen und Murmeltiere leisteten mir aus etwas Entfernung allerdings Gesellschaft.
So der Blick auf das Joch, von dem ich gekommen bin:
War die Schneeproblematik überstanden, durfte ich lernen, was der Begriff zeitweiliger Fluss [so stand es auf meiner GPS Karte] bedeutet. Im August und September ist man hier wahrscheinlich trockenen Fußes durchgelaufen. Ende Juni nahmen die Bäche wegen des Schmelzwassers eine etwas größere Dimension an. Ich musste insgesamt bei 3 Bächen bei einer Breite von etwa bis zu 4m, jeweils Schuhe ausziehen, Rad auf die Schulter und durch den knietiefen Bach durchlaufen. War weniger schlimm als es für mich anfangs aussah.
Nach zweimal über Zäune klettern bin ich dann auch endlich wieder zu einem seriösen Weg gelangt, die mich zurück nach Valoire brachte. Insgesamt eine super Tour, ich habe sie nicht bereut. Glücklicherweise ist es um diese Jahreszeit noch lange hell, sodass meine Rückkehr um 20 Uhr kein großes Problem bedeutete.
Daten der Tour: 85 km, 2830HM .
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