Freitag abend noch einen Film bei Torben angesehen, habe ich danach noch schnell meine Sachen zusammengeräumt und vorbereitet, mir einige Infos aus dem Internet geholt und bin dann Samstag morgen ca. 9:00 aufgebrochen. In Vienne noch am E Leclerc eingekauft, aus dem ich aber für französische Verhältnisse sehr schnell wieder draußen war, bin ich mit dem Auto bis Malauscène gefahren, auf dem Parkplatz eines Campingplatzes Municipal geparkt, umgezogen, gestartet. Ursprünglich geplant war eine Rundtour, doch die voranschreitende Zeit haben mich wie ihr auf der Google Karte erkennen könnte leider dazu entschließen müssen, die gleiche Strecke wieder herunter zu fahren. Die ersten 400 - 800 HM gingen wie immer sehr schwer von der Hand. Ging durch den Nadelwald, keine schöne Aussicht, teilweise knackige Steigungen ließen mich wiedermal an meinen Unternehmen zweifeln. Nach 700 HM habe ich eine kleine Pause eingelegt
, kurz danach konnte ich auch die ersten traumhaften Aussichten auf die Provence genießen. Jetzt wusste ich wieder was ich hier mache, als dann wenige Zeit später der Gipfel zu erkennen war, ging der Rest relativ schnell.
Oben war für die Jahreszeit relativ viel Betrieb. Eine Gruppe Holländer ist auch hochgeradelt. Sie hatten eine Sektflasche dabei, ich durfte sogar mittrinken und wir haben uns gegenseitig fotografiert.
Der völlig idiotische Haribo Verkaufsstand, von dem mir mein Bruder schon erzählt hatte, war auch wieder oben. Das Urlaubsfeeling wurde von einer Horde herumschreiender Franzosen etwas geschmälert, die u.a. die Holländer vollgelabert haben und sich vom eben beschriebenen Verkaufsstand mit Jahresvorräten eingedeckt haben (2 Euro/100 g ) Der Gipfel des ganzen stellte die vermeintliche Gruppenführerin dar, die meinte sie muss jede ihrer in den nächsten 1,5 Minuten eingeplante Tätigkeit mit 130dB über den Berg und das ganze Tal brüllen. Ich habe mich versteckt gehalten, um bloß nicht von diesen mit dem Auto hochfahrenden Mimosen angeschwallt zu werden. Aber zur Aussicht: bombastisch. Auch wenn es schon etwas neblig war bekam ich super Ausblicke über die Provence. Auch die vermeintliche „Schneehaube“ von der schon so viel erzählt wurde, mal selbst zu erleben, sehr eindrucksvoll.

Mich für die Abfahrt etwas wärmer angezogen, was in Anbetracht der Temperaturen nicht ganz ausreichend war, um mich komplett warm zu halten, wurde ich auch aufgeklärt, warum der Aufstieg wiedermal so assi war: Höchstgeschwindigkeit war 70 km/h, schneller bin ich noch keinen Berg runter.
Google Karte
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http://thomas-in-lyon.homepage.t-online.de/kml/071027x.kml
Daten der Tour: 42km, 1548 HM
Auf dem Campingplatz „Municipal“ angekommen bin ich noch schnell aufs Klo gegangen, habe mich dann aber dagegen entschieden, hier zu übernachten, weil das Ding wirklich Rockitocki hoch 10 war. Ich habe einem Fuzzi, der dort wohnte und mich am Vormittag darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die Benutzung der Toiletten nicht umsonst sei, einen Zettel und 50 cent dagelassen und bin dann weiter Richtung Nyons, auf einen Campingplatz der zwar auch relativ leer war, nichtsdestotrotz nicht ganz so geistermäßig.
In meiner Traumwelt dachte ich mir, dass es in der Provence nicht kälter als 5° Nachts wird, tagsüber hatte es noch bis zu 20° gehabt. Es stand mir eine kalte Nacht bevor, die ich aber auch recht gut herumgebracht habe.
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