Grüße
Thomas

Da ich auch keine Regensachen dabei hatte bin ich "sicherheitshalber" wieder ins Tal gefahren, wo sich die Wolken dann aber recht schnell verzogen haben und die Sonne wieder herauskam. Der Tag war deswegen etwas verkorkst, aber ich beschwere mich nicht. Man kann auch auf fiesere Art und Weise vom Wetter überrascht/veräppelt werden. Auch die landschaftlich recht nette Runde über den Col de Sarenne ist für mich somit ausgefallen.
Die Auffahrt bis Villard Reymond war überaus ätzend. Mittagshitze, die Strecke verlief hauptsächlich durch den Wald, man hatte dementsprechend wenig Aussicht, Schatten spendeten die Bäume aber auch nicht. Et hat etwas Überwindung gekostet, aber nach 1000 HM klettern bin ich auch oben angekommen und wurde belohnt. Man hatte eine fantastische Aussicht auf die Gegenüberliegende Bergkette, in erster Linie also Alpe d'Huez:
Hier die ganze Auffahrtsrampe, vom Tal bis Alpe d'Huez selber, das ich mir für den Folgetag vorgenommen habe.
Die Abfahrt war wie immer rasant, irgendwo müssen die erklommenen Höhenmeter ja hin. Leider wurde sie von drei unbeleuchteten Tunnels unterbrochen:
Ich hatte dieses einzige Mal meine Stirnlampe nicht dabei, somit musste ich mich durchs Dunkle kämpfen. Für einige 10 m war es stockfinster, ich habe mich an der Tunnelwand orientiert. Abgesehen davon waren die Tunnels nicht entwässert, die Dusche von oben war bei der Hitze aber ganz angehm.
Nach dem Col du Telegraphe ging es ca. 100HM bergab zum Skiort Valoire, sehr schön in einem Talkessel gelegen:
Ab dann gehts stetig bergauf. Überholt wurde ich immerwieder von Motorradfahrern, teilweise rücksichtsvoll, mitunter leider auch nicht.
Ab 2300 m.ü.M waren noch größere Schneefelder mit von der Partie:
Und oben auf dem Gipfel:
War recht viel Betrieb oben. Es kam sogar zu einem kleinen Unfall, bei dem ein Franzose einem Dummschwätzer in den Motorradreifen gefahren ist. War nett zu beobachten, die Diskussion danach. Großer Schaden war allerdings nicht zu verzeichnen.
Nach Simons Hinweis auf diese beiden Seen und ausführlichem Studium von Google Earth und meiner 25000er Karte, habe ich die Tour noch etwas getunt. Ab Plan Lachat ging es nochmal einiges nach oben. Nach einiger Zeit bin ich dann oben angekommen: [Lac du Grand Ban]
Bis ich auf den Weg talwärts nach Valoire gekommen bin, hieß es erstmal noch ein bisschen bergauf durch Schnee klettern. Die Bergkuppe selbst war nur minimal eingeschneit, sodass ich blauäugigerweise dachte, wenn ich die Gipfelpartie überstanden habe, wartet eine heitere Abfahrt auf mich. Was für die ersten 100HM auch der Fall war. Doch dann tat sich ein neues Schneefeld nach dem anderen auf. Umzukehren hatte ich keine Lust mehr, war schon zu weit unten. So hieß es insgesamt wahrscheinlich 15 x absteigen, 20m durch den Schnee waten, wieder aufs Rad. Einige Gemsen und Murmeltiere leisteten mir aus etwas Entfernung allerdings Gesellschaft.
So der Blick auf das Joch, von dem ich gekommen bin:
War die Schneeproblematik überstanden, durfte ich lernen, was der Begriff zeitweiliger Fluss [so stand es auf meiner GPS Karte] bedeutet. Im August und September ist man hier wahrscheinlich trockenen Fußes durchgelaufen. Ende Juni nahmen die Bäche wegen des Schmelzwassers eine etwas größere Dimension an. Ich musste insgesamt bei 3 Bächen bei einer Breite von etwa bis zu 4m, jeweils Schuhe ausziehen, Rad auf die Schulter und durch den knietiefen Bach durchlaufen. War weniger schlimm als es für mich anfangs aussah.
Nach zweimal über Zäune klettern bin ich dann auch endlich wieder zu einem seriösen Weg gelangt, die mich zurück nach Valoire brachte.
Für diesen Tag habe ich mir den Col de la Croix de Fer vorgenommen. Wie man auf der Karte erkennen kann verlief die Route zunächst etwas talwärts und dann ab St- Jean de Maurienne stetig bergauf. Zwischenzeitlich hat mich ein Belgier aufgerollt, wir kamen dann ins Gespräch und sind den Gipfel somit gemeinsam erklommen. Ich war für die Begleitung recht dankbar, war doch irgendwie netter zu zweit.
Ab dem Skiort Saint Sorlin d'Arves verlief die Strecke Serpentinenartig den Berg hinauf. Auch wenn man die Gipfelhütte von unten aus noch nicht sehen konnte, weil sie hinter der obersten Kuppe versteckt war, war es sehr eindrucksvoll, wie man sich langsam den Hang hochschraubte. Die Aussicht auf Saint Sorlin wurde immer besser, ...
Landschaftlich war die Strecke traumhaft. Hier der Blick auf Saint Sorlin.
Leider hat der Kollege mit seinem Rennrad keine Pause eingeplant, ich selbst auch noch nichts Richtiges zu Mittag gegessen, sodass ich oben am Gifpel angekommen erstmal mein Hungerloch stopfen musste.
Hier am vom Croix de Fer ca. 2km entfernten Col du Glandon:
Auch das Wetter war ansich perfekt: Im Gegensatz zu den anderen Radtagen nicht zu heiß, aber sehr sonnig.
Nach der netten Abfahrt bis zurück nach St Jean de Maurienne habe ich mich wieder von meiner belgischen Begleitung getrennt. Meine Mailadresse hat er, vielleicht bleibt man ja in Kontakt.
Größere Kartenansicht
http://thomas-in-lyon.homepage.t-online.de/kml/080621.kml
Daten der Tour: 90km, 1930 HM
Auf meinem Stützpunkt in St Michel angekommen ging abends nicht mehr viel. Das Angebot von Geraud, dem Belgier, einen Drink in seiner Hotelbar zu nehmen habe ich ausgeschlagen. Zu kaputt und zu müde. Ein bisschen schonen für den nächsten Tag wollte ich mich ja auch.
Wie wir später von Christophs Mutter erfuhren wurden hier pro Bett 2 Personen untergebracht:
Krankenhausapotheke:

Abends wurden wir dann noch netterweise zum Essen eingeladen, was die Unternehmungen abrundete.
- Anschließend nahmen wir uns die Besichtigung des Châteaus Rochepot vor:
Anschließendes Picque-nique mit netter Aussicht:

Wir fuhren weiter durch nette Landschaften an Kanälen entlang
bis wir als letzten Punkt noch die Stadt Macon auf dem Programm hatten.
Es gab 3 interessante Kirchen, die riesigste bis auf eine Stirnseite leider komplett zerstört. Und noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten.
Auf dem Rückweg noch am Supermarkt vorbei, sind wir abends nach Lyon zurückgekehrt.

Und der blick Richtung Meer
Von der Landschaft war ich wieder überaus angetan. War ein netter Blick von 400 HM hinunter an die Küste.
nach einer zugegeben diesmal etwas kleineren Tour von 26 km, bin ich zu den anderen an den Strand gestoßen:
Der erste Pack Bier war zu diesem Zeitpunkt schon alle. Auch das Wetter war nicht das allerbeste. Zum Radfahren überaus ok, aber für Strand nicht so toll: Bewölkt und unten sehr irgendwann auch sehr windig.
Anfangs hatte ich mit starken Gegenwind zu kämpfen, dazu wurde ich von etlichen Wohnmobilen, Motorrädern oder normalen Autos auf teilweise rücksichtslose Art und Weise überholt, was anfangs etwas nervte.
Dank meines GPS Tracks konnte ich auch eine kleine Abkürzung nehmen. 10km nervige und wahrscheinlich landschaftlich uninteressante Landstraße wurden durch 5km MTB-Abfahrt ersetzt [Pfad war teilweise auch noch steiler und enger als auf diesem Bild]
hier nach ca. 50% der Tour, den Fluss mal fast auf Augenhöhe. An dieser Stelle habe ich ihn überschritten um ihn anschließend von der Rechtsseitigen "Bergkette" wieder aus höherer Höhe zu bestaunen.
Kurz danach gab es zwei weitere Anstiege bis auf den Abschlussgipfel:
Hier nochmal ein ganz nettes Aussichtsfoto:
Zeitlich war ich etwas im Verzug, schlussendlich war ich erst um halb acht wieder am Auto, war allerdings auch erst um 13 Uhr gestartet. Doch auch der geringe Zeitdruck hielten mich nicht davon ab, die phenomenale Landschaft zu genießen.
Allerdings spürte ich schon den Hochgebirgseinfluss. Auf 2000 war es schon noch ordentlich kalt.
Bei der Abfahrt zurück in den Ort selbst bin ich sogar einem Murmeltier begnget: [Bildmitte]
Wieder in deux Alpes bin ich auf der anderen Seite nocheinmal einem Weg verfolgt, der auch an einer Skipiste, die ich Januar auch gefahren bin vorbeiführt. Nochmal eine neue Perspektive des Skiortes:
Nach der rasanten Abfahrt ins Tal, habe ich mich bei einem ganzjährig geöffneten Campingplatz eingemietet, Zelt aufgebaut und dank meines neuen Schlafsack trotz sehr kalter Temperaturen nicht gefroren: