Mittwoch, 29. August 2007

Anfang der Woche

Obwohl in letzter Zeit nicht soo viel spannendes passiert ist, melde ich mich trotzdem mal wieder. Sonntag Abend war ich zuerst bei Fabio, einem Italiener aus Turin, der mich zu Spagettiessen eingeladen hat, weil ich ihm einen Topf und ein Messer ausgeliehen habe. Anschließend waren wir noch am Rhoneufer, um den Geburtstag von Jana zu feiern, auch einer Austauschstudentin aus Deutschland, die ich aber sonst nicht näher kenne. Tagsüber unter der Woche ist dann immer Sprachkurs. Bin zur Zeit immer wieder hin und hergerissen. Mache gerade im schriftlichen noch elend viele Fehler, aber das Verstehen und sich ausdrücken klappt immer besser, wenn auch nur in kleinen Schritten. Morgen werden wir nachmittags ins Seiden/Webemuseum gehen. Dieser Wirtschaftssektor war und ist den Lyonern sehr wichtig, hier wurde auch die Webemaschine erfunden. Doch dazu dann evtl. morgen etwas mehr.
Montag abend habe ich abends eine kleine Radtour gemacht, um an einem netten Sommerabend Lyon vom Rhoneufer aus bei Nacht zu genießen, gestern abend waren wir im Freilichtkino. Gott sei Dank hatten Saskia und ich uns dazu entschlossen, das Rad anstelle der Metro zu nehmen. Bei ca. gleicher Abfahrtzeit waren wir trotz dauerndem Anhalten wegen der Einbahnstraßen 15 Minuten früher da. Der Rest der Gruppe Erasmusstudenten musste auch schon ca. 30-40 Minuten vor Ende es Films gehen, weil sie sonst die letzte Metro verpasst hätten. Auch ein Umstand der etwas unzufriedenstellend ist. Den Film ansich fand ich nicht so super spannend, weil er sich zeitweise etwas gezogen hat, allerdings war das Ambiente beim Freilichtkino sehr schön. Ich denke das ist so eine Art Programmkino, in dem vor allem ältere Filme gezeigt werden. Die Filmvorschau war recht vielversprechend. Unser Film handelte von einem brennenden Hochhaus in San Fransisco, sehr nett, weil ich die nähere Umgebung schon von dem Trip mit meinem Vater von vor einem Jahr kannte.
Zur Zeit nervt mich die Mensa hier etwas. Auch wenn man sich schnell daran gewöhnt, dass man fast nichts zu essen einkaufen muss, isst man schon sehr ungesund und wahrscheinlich nicht unter den hygenisch idealen Bedingungen. Am dritten Tag hatte sich eine Horde Ameisen auf einer vom Vorabend liegen gebliebenen Pommes getummelt, das hätte man vielleicht schon mal abends sauber machen können. Außerdem komme ich immer als letzter zum Mittagessen, weil die Essenszeiten „entzerrt“ sind und manche Sprachkursgruppen früher Mittagspause haben, dann aber nachmittags länger bleiben müssen. Für meine Gruppe hat das dann den Effekt, das meistens irgendwas alle ist, heute hatte ich Pommes mit Würstchen, aufgebraucht war schon das Erbsen und das Fenchelgemüse. Da heißt es dann Pech gehabt. Ein starkes Stück finde ich auch, dass gestern beim Frühstück die kalte Milch, heute dann die warme Milch sauer war. Wahrscheinlich haben sie gedacht, beim Aufwärmen wird die Milch wieder gut. :-) Das Personal hat sich dann zwar dafür entschuldigt, aber für Sorgfalt spricht das nicht gerade. Als ich einmal den Ausgabefuzzi gefragt habe, ob der Fisch mit Gräten ist, weil -wie viele wissen- ich da etwas empfindlich bin, hat er gemeint „Nein, das ist hier verboten“. Wenn ich schlagfertig genug gewesen wäre hätte ich sagen können, „Ja saure Milch ist auch verboten du Clown“, habe ich dann aber heruntergeschluckt. Gerüchten zufolge hat die Mensa während des Semesters einiges mehr zu bieten, deswegen ist das nicht so schlimm, abgesehen davon war das auch eine Zusammenstellung der schlimmsten Mensaerlebnisse, manchmal schmeckts auch ganz gut.
Wegen des kommenden Wochenendes bin ich etwas hin und hergerissen. Habe damit geliebäugelt, auf Les Deux Alpes mit dem Fahrrad zu fahren, oder hier mich mal in Bezug auf das Mountainbiken kundig zu machen. Aber da werde ich erst mal den Wetterbericht abwarten.
So, jetzt mache ich mich mal an meine Hausaufgaben. Will ja irgendwann mal auch meinen schriftlichen Ausdruck verbessern und meinen Wortschatz erweitern.

Und um es noch mal ausdrücklich zu sagen: Mir geht’s hier gut.

Bis die Tage mal wieder, ciao

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