Hallo allerseits, Am Samstag früh durften wir uns erst mal unser „Frühstück“ kaufen. Für einen Euro bekam man zwei kümmerliche, also ca. 2,5x2,5 cm große Kuchen, kein Kaffee, nur noch etwas Orangensaft. War etwas ärgerlich, weil das hätte man selbst auch noch zustandegebracht. Als wir dann das Essensgebäude verlassen haben um in den Bus zu steigen saß die ganze Gruppe noch auf der Straße, nebenbei wurde erwähnt, dass wir einen Schlafsack hätten mitbringen sollen. Wir haben dann gefragt, ob wir schnell zurücklaufen können um ihn zu holen. In französischer Manier wurde uns dann geantwortet. „Jaja, das dauert hier eh noch“. Weil sich eine der Animateusen um einige Zeit verspätete hatte, ging die Fahrt dann um ca. 11:15 los, ursprünglich angesetzt war 10:00. Auch diese Tatsache trug nicht zur allgemeinen Laune bei. Genausowenig der Umstand, dass wir in einer Gruppe von nur 10 Erasmusstudenten und sonst 58 Kindern, also Anfängern im Vorkurs erwischt hatten. Die Chinesen/Vietnamesen der Gruppe zeichneten sich vor allem durch unkontrolliertes Herumschreien, Laptop im Bus benutzen, dabei die Musik so laut aufdrehen, dass der ganze Bus zugedröhnt wurde, Laptop mit an den Strand nehmen (?????), Steine auf Enten werfen und einfach völlig unakzeptables Verhalten aus. Wie Mike sich sinngemäß ausdrückte: „Ein unkontrollierbarer, lärmender, pöbelnder Mopp, der nicht mal 5 Minuten die Schnauze halten kann.“ Gut, soviel dazu. Am Lac Leffrey südlich von Grenoble liegend angekommen, wurde uns unser Picknik ausgehändigt und wir haben uns weit weit weg von den Chinesen gesetzt. Das nette Ambiente hat einiges wieder gut gemacht, ebenso das ca. einen halben Meter lange Sandwich. Nach dem Check In in der Jugendherberge, glücklicherweise haben wir zu dritt, also Felix, Mike und ich, ein Zimmer zusammen ohne Chinesen bekommen, sind wir an eine andere Stelle des Sees gefahren, wo uns einige Leute, unter anderem Segellehrer, empfangen haben. Mein Herz schlug schon etwas höher, als ich da 5 Kats, die allesamt nicht in bestem Zustand und wohl auch nicht für Hochgeschwindigkeitsausflüge ausgelegt waren, gesehen habe. Hatte zugegeben schon Lust aufs Segeln. Als wir dann aber zu sechst auf einen Hobie 15 Verschnitt gestiegen sind, der Segellehrer mit chaotischer Segelstellung, wahrscheinlch, damit es nicht zu schnell wird, losgefahren ist und mir eins vom Pferd erzählen wollte habe ich wirklich gedacht ich bin im falschen Film. Dir weht der Wind um die Nase und du tuckerst zusammengepfercht auf einem Kat, darfst dann mal ein Seil arretieren, etwas unzufriedenstellend für jemanden, der weit über 10 Jahre mit Kats bei Starkwind zurechtgekommen ist. (*Ich weiß, mir steht die Arroganz ins Gesicht geschrieben, aber ich will nur schreiben, wie es ist*). Die Sachlage nahm eine dramatische und geradezu bombastische Wendung, als ich den Segellehrer gefragt habe, ob man denn prinzipiell hier eine Erlaubnis braucht um einen Kat zu steuern, weil ich das schon seit über 10 Jahren mache. Schlagartig wurde er mir sehr sympatisch, weil er meinte, das sei sehr gut, dann kann er mit ein paar anderen noch auf ein weiteres Boot und ich kann mit Felix und Mike selbst rausfahren. [Bild von mir und dem Chef]

Ab dann begann es auch Spaß zu machen. Auch wenn der Kat wie bereits erwähnt kein Hochgeschwindigkeitsgerät war, war er mit 3 Personen wenigstens nicht so sehr überbesetzt, sodass mal etwas Fahrt aufgenommen werden konnte. Der Segelchef hat gemeint, dass wir später noch mal die Besatzung tauschen werden, somit durfte ich mit 4 Vietnamesen auf See gehen. Meine Nerven wurden wegen lauten Herumschreiens, auf die Schwimmer steigen etc. zwar etwas strapaziert, aber die Vietnamesen zeigten sich überaus interessiert. Sie fragten mich, wie der Antrieb funktioniert. Dann habe ich was von Luftströmen erzählt. Finale Schlussfrage: „Gibt also keinen Motor?“ Da hats mich fast aus dem Boot gekippt, aber die Story sorgte überall für allgemeine Erheiterung. [Bild von der Erasmusgruppe]

Abends gab es dann ein wirklich bombastisches Essen. Bœuf B. mit Kartoffelgratin, davor einen super Salat, abschließend Apfeltorte und Käseplatte. Das erste mal das man wirklich in den Genuss der Französischen Küche gekommen ist. Abends haben wir dann noch mit der spanischen Gruppe ein bisschen Poker gespielt, war auch sehr sehr nett. Die Kommunikation lief international mal Englisch mal Französisch.
1 Kommentar:
Ich kenne nur nette Vietnamesen...
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