Freitag, 28. September 2007

Medizinerparty, Resume der ersten Woche

Hi!

Ich war gestern abend auf einer Medizinerparty. Sowas habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Für 12 Euro im VVK gabs Flatrate trinken. Die Halle war riesig, eine Fläche mit etlichen Leuten, bisschen Bühne und DJ Zeugs war auch aufgebaut. Da wir uns vorher noch im Unikino den Film Matchball angesehen haben waren wir erst gegen 11 dort. Besoffene Franzosen haben in der Siffe auf dem Hallenboden gelegen, etliche Leute haben sich in der Halle halb ausgezogen und herumgefummelt. Es soll auch Leute gegeben haben, die komplett nackt waren, das habe ich aber nicht mehr mitbekommen. Der Gang zur Toilette entpuppte sich als langwieriges Unterfangen, was bei solchen Großveranstaltungen ja meistens so ist. Einige wurden von ihrer Kinderstube nicht davon abgehalten, ihr natürliches Problem direkt in der Halle zu erledigen. Der Abend war aber insgesamt ganz nett und eine Erfahrung wert. Bentje, Mike, Felix und Martin waren dabei. Habe heute Clement, einen Franzosenkollegen aus dem vierten Jahr davon erzählt, der lustigerweise eine deutsche Freundin aus Lollar hat und er meinte, dass die Medizinerparties hier berüchtigt seien.

In der Uni mache ich schon einige Fortschritte, zumindest subjektiver Natur bzgl. der Sprache. Gab schon Vorlesungen wie z.B. vibrations wo ich nahezu alles verstanden habe. Habe sonst noch fortgeschrittene Festkörpermechanik, Wärmeübertragung, Produktion, und „Optimierung und Stabilisierung“ erlebt. Die Professoren sind größtenteils sehr verständlich und nett. Nur in der Optimierung muss ich mich etwas reinhängen konzentrieren und wahrscheinlich auch bisschen mehr nacharbeiten. Der Kurs würde super zu meinem Dynamikhauptfach passen. Vielleicht bekomme ich da doch was auf die Reihe. Ich bin zuversichtlich. In den Übungen ist allgemein mehr Beteiligung als in Deutschland angesagt. Man wird hin und wieder aufgerufen, die Sachen sind bisher zumindest aber nicht furchtbar schwer.

Ein kleiner Ausflug in die Innenstadt heute hat mir zwar kein Fachwörterbuch verschafft, aber dafür wieder ein bisschen Orientierung wo ich welche Geschäfte finden kann.

Am Wochenende werde ich wohl ein bisschen die Vorlesungen nacharbeiten und vll. Sonntag eine MTB Tour in der Region hier unternehmen.

Bis die tage, machts gut, h0ffe es gibt bald noch ein paar Fotos von der Party, dazu muss ich Martin erwischen, der gerade auf Integrationswochenende mitgefahren ist.

Dienstag, 25. September 2007

Erster Unitag

Ich habe den ersten Unitag hinter mir und habe schon mal einen ordentlichen Dämpfer bekommen. Scheinbar kommt einiges an Arbeit auf mich zu. Auch wenn ich die Dozenten von der Ausdrucksweise her besser als gedacht verstehe, brauche ich dringend ein Fachwörterbuch. Hätte man sich eigentlich denken können, habs bisher nur verpennt mir eines zu kaufen. Außerdem ist es für Quereinsteiger teilweise etwas komplizierter, weil sie die Vorkenntnisse nur in anderem Hinblick besitzen. Ich habe heute in der Vortragsübung zu Stabilität und Optimierung wirklich dagesessen wie der Ochs vorm Berg. Eine Doppeldiplomantin aus Spanien hat mich dann aber recht schnell getröstet, hat gemeint, bei ihr war der Einstieg auch sehr schwer. Ich werde mir wahrscheinlich mal die französischen Skripte besorgen und versuchen ein bisschen was aufzuholen bzw. wieder zu vergegenwärtigen. Ich will die Vorlesung nicht gleich beim ersten Misserfolg abbrechen, weil sie doch ein bisschen zu meinem Hauptfach passen würde. Davon abgesehen hat man ja auch bei deutschen Vorlesungen hin und wieder Verständnisprobleme. Mal schauen wie sich alles weiterentwickelt. Man muss aber auf alle Fälle dazusagen dass die französischen Kommilitonen bisher alles sehr hilfsbereit waren und die Dozenten auch Verständnis für Ausländer mit Sprachproblemen mitbrachten. Ich bin da noch relativ gut dran: Habe mich mit einem Bulgaren unterhalten, der schon Probleme hatte mit meinem Französisch zurecht zu kommen. Nicht beneidenswert der arme Tropf. Wurde vom Lehrer kurz aufgerufen und hat dann gerade mal sagen können, dass er Austauschstudent ist.


Der Stil der Lehre entspricht nicht ganz und gar dem deutschen, aber es erweitert ja auch den Horizont mal ein neues Lehrkonzept mitzubekommen. Ich habe heute aber auch erst 2 Veranstaltungen erlebt, morgen werde ich mehr sagen können. Morgen geht auch der Unisport für mich los, der für die Franzosen und hier fest studierenden verpflichtend ist. Ich bin mal gespannt was angeboten wird, finde die Sache aber prinzipiell sehr gut.

Haltet die Ohren steif und drückt mir die Daumen, bis die Tage

Sonntag, 23. September 2007

Pont du Gard

Abends an einem der coolsten Campingplätze, die ich je erlebt habe eingecheckt, haben wir uns zunächst eine Parzelle in Flussnähe gesucht.
Man hat sich hier schon sehr wohl gefühlt. Die Parzellen waren in den Wald gelegt und es wurde nicht der Wald für die Parzellen gepflanzt, allerdings waren sie teilweise sehr schwer zu finden. Kurze Geschichte dazu: Als wir abends vor den Zelten saßen fuhr zunächst ein Auto vor und wir wurden angefunselt. Wir haben dann mit der 6 mono Zellen Maglite etwas zurückgefunselt, da meinten die Leute: „Ah, wir haben Nachbarn“ und sie sind geradewegs auf mein Zelt zugelaufen. Wir haben die Sache noch nicht ganz gecheckt, bis sie dann erkannt haben, dass sie die Zelte verwechselt haben und in Wirklichkeit auf der Nachbarparzelle ansässig waren. Es wäre aber schon sehr dreist gewesen, wenn wir Birger und Zäzilias Zelt bei einem zu 25% besetzten Campingplatz so nah an ein fremdes Zelt drangeklatscht hätten, um dann davor seelenruhig Bier zu trinken. Wir hatten aber abends auch unsere Schwierigkeiten, unsere Parzelle abends als wir aus der Stadt zurückgekehrt sind wiederzufinden. So, jetzt wieder der Reihe nach: Abends sind wir vom Campingplatz aus ca. 5 Minuten Flussaufwärts gelaufen und konnten von der Ferne schon den Pont du Gard erkennen. []
Nach kurzer Badesession []
und duschen sind wir in die Stadt gefahren, um dort sehr gut zu abend zu essen. Am nächsten Tag, ich musste feststellen, dass man im Zelt doch besser schläft als im Auto, vielleicht lag das aber auch an der schlafraubenden Mückenattacke die Nacht zuvor. Nach gemütlichem Frühstück sind wir dann zum letzten Ausflugsziel gelaufen. Der Pont du Gard war ein reiner Zweckbau. Er war Teil einer Wasserleitung, die dazu diente, Wasser von einer Quelle bis in das über 50km entfernte Nimes zu leiten, um dort römische Bäder zu betreiben.
Eindrucksvoll für uns angehende Ingenieure war, dass die Römer die gesamte Wasserleitung so gebaut haben, dass auf einem km lediglich eine Höhendifferenz von 37cm vorlag. Die Wassermenge 20 000 m³ pro Tag hatte mich auch schwer fasziniert. Von den verschiedenen Aussichtspunkten aus das gigantische Bauwerk bewundert, haben wir danach noch die während der letzten Tage anhaltende „Hitze“ zum Anlass genommen, im Fluss baden zu gehen, [Ich in Walrosspose]
bevor wir dann gut erholt in 2,5 Stunden zurück nach Lyon gefahren sind.

Fazit:
Die 5 Tagen waren super erholsam. Ein Urlaub ohne Stress, in dem jeder auf seine Kosten gekommen ist. Angeblich soll es Pärchen geben, mit denen man als einzelner nicht in den Urlaub fahren sollte, hier war es nicht so. Mir hat alles super gefallen.

Jetzt werde ich wohl noch ein bisschen Sondierungsarbeit betreiben müssen, wo ich morgen hin muss und wie die kommende Woche so aussehen wird. Ich bin gespannt und hoffe, dass die eigentliche Unizeit, die morgen beginnt nicht allzu stressig wird. Ich werde euch auf dem laufenden halten.

Arles

Heute haben wir uns die Besichtigung der Stadt Arles vorgenommen. Auto abgestellt, haben wir zu Fuß zunächst das antike Amphitheater angeschaut, welches auch heute noch zu Vorführungszwecken genutzt wird.
[] Vom Turm aus hatte man auch eine ganz nette Aussicht. Mit der 4-Monumenten Karte sind wir danach ins Théâtre Antique, welches gerade auch erneuert wird. Hier kamen zum ersten Mal Zweifel auf, was denn jetzt „orginal Römisch“ ist und was die Franzosen im Zuge von Renovierungsarbeiten erneuert haben, um das Theater wieder nutzen zu können. Die Sitzbänke waren jedenfalls „nagelneu“.
[Hier noch mal die Reisecrew: von links: Zäzilia, Birger, Ich, Alison, Felix] Ich habe mir daraufhin noch die Alyscamps angesehen, die antiken Gräber,
die man auch mit unserer Eintrittkarte begutachten durfte. Die anderen haben in der Zwischenzeit einen Kaffee getrunken und wir haben uns an der Touriinfo wieder getroffen.
[] War schon nett auch dieses Monument besichtigt zu haben, ich war aber froh, den Rest der Gruppe nicht dorthin geprügelt zu haben. Das hätte ich nämlich bereut. Auf dem Van.Gogh Weg durch die Stadt spaziert haben wir noch einige Plätze von berühmten Bildern des Künstlers begutachtet, um als letztes die Thermen zu besichtigen, die ihrerseits wieder sehr gut erhalten waren. Die Bauweise ließ zeitweise wieder Zweifel aufkommen, aber wir sind ja keine Archäologen. [Ein Bild um die Größenproportionen klar zu machen]


Größere Kartenansicht

Für Freaks und weil ich die Funktion so cool finde mal wieder eine Karte. In der Mitte erkennt man das Amphitheater, direkt darunter der Halbmond das "Théâtre Antique", rechts unten die Baumallee sind die Alyscamps.

Zurück am Auto teilte sich die Gruppe. Felix und Alison mussten leider aus gesundheitlichen Gründen zurück nach Lyon, während Zäzilia, Birger und ich am nächsten Tag noch den berühmten Pont du Gard besichtigen wollten.

Camargue

Heute haben wir uns die Erkundung des Camargue Gebietes vorgenommen. Die Camargue ist ein sehr großes Sumpfgebiet am „Rhonedelta“, in der sich sehr viele Seen und Sümpfe befinden. Die Camargue steht komplett unter Naturschutz. Wir sind zunächst, unseren Krempel ins Auto hineingestopft, wo sich wiedermal der Kombi ausgezahlt hat, auf einer etwas unwegsamen Straße zu einem alten Fort gefahren, von dem aus man die Sumpflandschaft gut beobachten konnte. Der Zugang bis dorthin verlief teilweise auf einer „Route privée“, die aber wesentlich besser instandgehalten war als die öffentliche Route, die einem Slalom aus riesigen Pfützen und Schlaglöchern ähnelte. []
Als nächstes Ziel stand Staintes Maires de la Mer auf dem Programm, eine Stadt nahe der Mündung der kleinen Rhone und zwischen der kleinen und der großen Camargue liegend. Nach einem kurzen Strandtrip,
den ich zum Baden genutzt habe, haben wir in der Stadt einen Kaffee getrunken und uns die Wallfahrtskirche angesehen.
Die dritte Station der „Tuckerfahrt“ war bei Méjane, wo ein Touristenweg von ca. 2,5km ausgezeichnet war, den wir daraufhin genommen haben. Neben ein paar Rindern und Pferden haben wir in den Kanälen, die nach Begradigung der Rhone zur Bewässerung der Reisfelder angelegt werden mussten, einige Bieber beobachten können. Sehr lustige putzige Tiere. (Mit den Elefanten und Antilopen aus Simons Blog können sie allerdings nicht mithalten.) []
Hier noch ein Landschaftsbild. Am Horizont kann man einige Flamingos erkennen.
War eine nette, lockere Rundfahrt, bei der jeder auf seine Kosten gekommen ist. Es wurde nicht gestresst, nicht gehetzt. Das ist Urlaub!

Der nächste Campingplatz befand sich in Arles, einer Stadt mit römischem Hintergrund, wie sich beim Lesen der Reiseführer auf der Fahrt dorthin herausstellte. Dieser Stadt ist dann Avignon zum Opfer gefallen, eine Stadt, die man sich dann wohl auf einem separaten Trip mal ansehen muss.

Die Reiseführer haben schon vor den Mückenattacken gewarnt. Dummerweise war ich nicht ganz vorsichtig und habe den Kofferraum mit angeschaltetem Licht wohl mal für eine halbe Minute offen stehen lassen. Dazu muss man wissen, dass Felix und Alison, Birgen und Zäzilia jeweils im Zelt und ich immer im Auto geschlafen habe. Wenn man die Rücksitzbänke ausbaut eine sehr bequeme Sache. Allerdings stand mir diesmal eine schlaflose Nacht bevor, weil ich meinen Schlafraum mit ca. 5 Mücken teilen musste. Ca. jede halbe Minute hörte ich das berühmte Mückensumm-Geräusch. 4 Mücken sind nicht lebend aus dem Auto nach Hause zurückgekehrt, allerdings habe ich wohl durch mein Taschenlampengefunsel, um die Mücken im Auto zu killen weitere angelockt, die durch den Lüftungsspalt eingetreten sind. Keine sehr erholsame Nacht, die aber sonst keine schlimmeren Folgen für mich hatte.

Strandtag/ Aigues Mortes

Erstmal Bild vom Zeltplatz:
Den ersten Teil des Tages haben wir bis ca. 15 Uhr am Strand verbracht. Auch wenn der Wind zeitweise nervte war es größtenteils doch super Strandwetter, was wir auch alle genossen haben. Hier ein Bild von mir und Birger beim Flingo spielen:
Bei diesem Spiel hat man ein „Lätzchen“ um, das man mit Hilfe der beiden Arme spannen kann, wenn der Ball sich nähert. Macht sehr viel Spaß, man muss zeitweise aber auch Laufarbeit leisten.
Die zweite Tageshälfte nutzen wir dann um die 20km entfernt liegende Stadt Aigues Mortes zu besichtigen. Am Rande der Camargue liegend war sie noch nicht so zum Touristenzentrum ausgebaut, noch mit einem netten kleinen Hafen.
Außerdem werden hier bis heute bedeutende Teile der Salzproduktion abgedeckt, was wir an riesigen Salzbergen erkennen konnten, die eher an Schnee erinnerten. Nenneswert für diese Stadt ist auch noch die sehr gut erhaltene Stadtmauer.
Theoretisch kann man sie auch noch besteigen und die Aussicht genießen, dummerweise hätte das aber Eintritt gekostet und wir waren ohnehin zu spät dran.
Auf der Rückfahrt zu unserem Übernachtungsplatz haben wir noch einige Flamingos gesehen, was für die Gegend eher normal ist.

Montpellier

So liebe Leute, auch wenns vielleicht etwas viel auf einem Haufen ist: Hier einige Erlebnisse der letzten Tage, doch beginnen wir am Anfang: Dienstag vormittag alle Sachen zusammengeräumt, Stundenplan fertiggestellt und meiner Beauftragten zugeschickt ging es um zwei Uhr mit Felix und Alison auf die Reise Richtung Montpellier. Nach längerer Suche des Office de tourisme (wir sind ca. 2 mal im Kreis gefahren) haben wir das Auto am Bahnhof abgestellt und die Stadt zu Fuß erkundet. Dazu einige Bilder:



War ein netter Spaziergang durch die schöne Innenstadt, in der Nähe vom Rathaus haben sich ca. 20 Fans ein Public-Viewing Rugbee Spiel angesehen, das von ca. 50 Polizisten abgesichert wurde. Ich habe schon den einen Polizisten gefragt, ob hier ein „gefährliche“ Demo wäre, er meinte nur: „Nene, nur das Rugbeespiel.“ Das Abendessen schoss zwar ein Loch in die Urlaubskasse, das war es aber auch wert. Wir waren in einem sehr noblen Lokal und haben sehr gut gegessen. Sehr kontrastreich zur Insa-Restauration, die man hier sonst geboten bekommt.

Nach einer Info SMS haben wir in La Grande Motte, einem aus dem Boden gestampften Feriendorf an der Mittelmeerküste, 15km von Montpellier entfernt, Zäzilia und Birger auf dem Campingplatz aufgesucht, mit denen wir nach dem Zelt aufbauen und ~einrichten noch ein Strandbier getrunken haben.

Dienstag, 18. September 2007

Landkarten

Habe heute recht lange an meiner Idee, die GPS Tracks online zu stellen herumgedocktert, um am Ende festzustellen, dass doch alles recht einfach ist. Für Alpenfreunde lohnt sich vielleicht der Blick ins Archiv, ich habe jetzt alle Radtourberichte mit Google Earth Karte ausgestattet. Genauere Bedienungsanleitung rechts.

Morgen werde ich die letzten freien Tage dieses Monats nutzen, um einen Mittelmeertrip zu unternehmen. Genaueres steht noch nicht fest, nur ein Grobgerüst ist geplant. Von Montpellier aus ans Rhone Delta, in Richtung Nizza. Der Wetterbericht sagt 25°C voraus, herrlich um mit dem Sommer abzuschließen.

Insofern rechnet also nicht mit Neuigkeiten die nächsten Tage, ich werde mich dann Sonntag vor Semesterbeginn mit einigen Fotos und dem Reisebericht zurückmelden.

Bis dahin machts gut
Thomas

Montag, 17. September 2007

L'Alpe d'Huez

Den Tag mit einem ordentlichen Frühstück begonnen, bin ich nach einer Stunde Fahrt um 10:00 Uhr in Le Bourg d’Oisans angekommen. Nach üblicher Manier Auto abgestellt und mich vorbereitet, lagen zunächst 1000 HM bis Alpe d’Huez vor mir. Zugegeben: Ich wurde von zahlreichen schwitzenden Rennradfahrern überholt, allerdings sind die meisten in ihrem kleinsten Gang gefahren. Ich konnte mir mit meiner MTB- Schaltung etwas mehr Zeit lassen. Ich wollte ja oben angekommen noch ein paar Kräfte übrig haben. Bereits nach wenigen 100 HM eröffneten sich wieder exzellente Blicke in Schluchten. Besonders interessant beim Hochfahren auf Alpe d’Huez waren die Serpentinen, von denen man oft die nächsten 4 sehen konnte. Ab La Garde war das Ziel schon zu sehen und rückte immer näher und näher. Für alle Tour-de France verschmäher: Alpe d’Huez ist vor allem über die Tour de France bekannt. An vielen Stellen war die Straße mit Motivationssprüchen für die Fahrer bepinselt, an zahlreichen Haarnadelkurven stehen Infotafeln mit früheren Tour-de France-Teilnehmern und Gewinnern. Kurz vor dem Ziel war noch ein Fotograf am Werk, der alle ankommenden Fahrer fotografiert hat. Ich weiß aber noch nicht, ob mir der Spaß 20 Euro wert ist. http://www.photobreton.com/c/227/p/f06ca7db957bef5d9edda75c2b727053/Septembre-2007.html Hier am Ortsschild:
Im Ort selbst war die Terrasse der noch geöffneten Kneipe mit Radlern überfüllt. Die Saison scheint auch hier fast vorbei zu sein. Im Ziel wird jeder angejubelt, „Du hast es gleich geschafft, du bist fast da“. Habe mir gedacht, ich habe nicht vor, den Tag hier zu beenden, ich will eigentlich noch weiter hoch. Aber erst mal habe ich mir eine Pause gegönnt. Alpe d’Huez ist noch größer als Les Deux Alpes, das „Bergdorf“ welches mich vor zwei Wochen ja schon beeindruckt hatte. Etliche Hotels, Hochhäuser, Supermärkte auf 1860 HM. Alpe D’Huez hat sogar eine Mini Landebahn. Den Anfangsplan wieder revidiert, wollte ich wie vor zwei Wochen auch ein bisschen „ins Skigebiet“ hineingefahren. Teilweise etwas planlos: Unter dem Strich hätte ich mir 50 HM sparen können. Ich bin zunächst auf eine 150 HM höher gelegene „Seenplatte“ gefahren. Auf dem Rückweg sah ich einen Weg auf einen netten Aussichtsgipfel, ein Weg, der auf der Karte nicht eingezeichnet war. Die Aussicht auf das Dorf war sehr gut:
Von diesem Gipfel aus habe ich einen weiteren Gipfel gesehen, schätzungsweise noch mal 300HM höher. Nach langen Überlegungen hat mein Stolz gesiegt und ich bin trotz manglender Wasservorräte noch auf die 2300 HM hochgeklettert.
Ich habe es nicht bereut. So hat es sich gelohnt, das Mountainbike hier hochzufahren’ konnte man sich denken, denn der Weg war für Rennräder und Autos unpassierbar, was selbstverständlich als Vorteil anzusehen war, weil ich dann endlich mal meine Ruhe hatte und nicht dauernd von Autos überholt wurde. Kurze Anekdote dazu: Beim Hochfahren zwischen Tal und Alpe d’Huez hatte mich ein Golf aus dem Main Taunus Kreis 3 mal überholt und ist mir dann wieder 3 Mal entgegen gekommen. Habe nicht verstanden warum. Nach einer kleinen Zwischenabfahrt wieder ins Dorf zurück hat noch einmal mein Stolz gesiegt: Anstelle die Anfangsstrecke wieder zurück ins Tal zu fahren, habe ich mich noch dazu entschlossen, den Col de Sarenne zu erklimmen. Es hat sich gelohnt. Wunderbare Aussicht in einer engen Bergschneise, super Panorama. Die 200 HM extra Anstieg habe ich dafür gerne auf mich genommen.


Nach einer letzten Pause stand die abschließende Abfahrt auf dem Programm. 1300 HM hinunter, mit keinen nennenswerten Gegenanstiegen. Wiedermal vom Panorama begeistert musste ich die Abfahrt immer wieder zum Fotografieren unterbrechen. Der Rückweg verlief über das Val de Ferrand, ein sehr enges und von steilen Felswänden eingeschlossenes Tal, zwar schon im Schatten, das störte aber nicht weiter.
In Mizoen angekommen, waren mir die letzten 13 km noch von vor zwei Wochen bekannt, über die Gorges de l’Infernet. Sie noch ein zweites Mal anzusehen, war allerdings auch noch nicht langweilig.


Daten der Tour: 74 km, 2445 HM




Größere Kartenansicht

http://thomas-in-lyon.homepage.t-online.de/kml/070916x.kml



Nach einer 2 h langen Heimfahrt bei recht dichtem Verkehr, bin ich zurück in Lyon auf zahlreiche Franzosen getroffen, die wohl allesamt ihren Beginn morgen begossen hatten.

Der RadlTrip hatte sich wiedermal voll gelohnt, ich habe es sehr genossen. Vielleicht hätte ich einen Tag länger bleiben sollen, aber der Wetterbericht sagte Regen voraus. Außerdem habe ich hier in Lyon noch einiges zu erledigen.
Vielleicht versuche ich mal meine GPS-Tracks auf Google Earth Format zu konvertieren, dann könnt ihr noch meine Route nachverfolgen.


Euch weiterhin eine schöne Zeit, bis bald.

Sonntag, 16. September 2007

Gorges de Bournes

Samstag morgen schnell alles zusammen geräumt Telefonate erledigt, unterwegs noch beim Supermarkt gewesen und Lebensmittel eingekauft, hieß das Ziel zunächst Pont-en- Royans. Nach bewährtem Schema wollte ich einen Tag eine Route aus dem Mountainbikeführer abfahren und den anderen Tag mir einen „berühmten Pass“ vornehmen. Auf einem Campingplatz „municipal“ in Cholonge habe ich das Auto abgestellt, das Zelt schnell aufgebaut und mich gegen 14:30 auf den Weg gemacht. Zunächst ging es die Schluchten der Bourne talaufwärts. Landschaftlich wieder ein absoluter Genuss, hier mal eine Kostprobe: []
Bei Rencurel bin ich dann in die von meinem MTB-Guide empfohlene Route eingebogen. Die Beschilderung war kläglich, ohne GPS hätte ich mich wohl mehrfach verfahren, aber es ist ja normal, dass man beim Mountainbiken eine Karte zur Orientierung braucht. Zeitweise habe ich mich sehr gewundert und den Entschluss, Radfahren zu gehen, in Ansätzen schon verflucht, weil ich mir sehr langsam vorkam. Das lag aber eher an der stetig bergauf führenden Route. Am Ende bin ich am Col de Romeyère herausgekommen, ganz niedliches kleines Skiareal mit zwei Schleppliften. Die richtige Abzweigung habe ich aber auch wieder nur dank GPS gefunden, hätte ich den Wegweisern vertraut, nicht dass einer da gewesen wäre für eine nicht ganz unerhebliche Abzweigung, wäre ich geradewegs wieder ins Tal auf der anderen, falschen Seite gefahren.
Der MTB Strecke weiter folgend ging es noch ein Stückchen bergauf, bis ich dann wieder in einen Waldpfad einbiegen durfte. Auf den nächsten Wegweiser wartend („Fromage“) bin ich bestimmt 5km einem Pfad, der andauernd Abzweigungen hatte gefolgt und tatsächlich: Ich bin wirklich bei Fromage herausgekommen, ich konnte es kaum fassen.
Die Route vom Führer wieder verlassend, wartete ein 350 HM Gegenanstieg auf mich, der weitgehend im Wald verlief. Plötzlich hörte ich es links von mir im Gebüsch rascheln, habe mir nichts dabei gedacht und bin mit meinem langsamen bergauf Tempo weitergefahren. Urplötzlich kam dann ein ausgewachsener Keiler aus dem Wald, ca. 10m vor mir. Bisher das erste Mal, dass mir so ein Tier beim Radfahren begegnet. Habe mir nie Gedanken darüber gemacht, als ich im Spessart ein Bambi getroffen habe, aber dass mir mal ne Wildsau vors Rad kommt hatte ich bisher noch nicht in Erwägung gezogen. Den Satz aus dem Fahrschulbogen „Einem Wildschwein können weitere Rudelmitglieder folgen“ quasi auf die Netzhaut eintätoviert, habe ich erst mal etwas abgewartet. Zwischenzeitlich hat der Keiler noch ein Laut von sich gegeben als wollte er sagen „Hau endlich ab du Depp“. Ich hatte zugegeben schon die Hosen voll, bin dann nach kurzer Pause zügig an der Wildwechselstelle vorbeigefahren. Ab dem Gipfel (Col de Pra l’Etang) wartete wohlverdient eine 1000 HM Abfahrt auf mich, die wiedereinmal bombastische Blicke ins die Schluchten der Bourne eröffnete.
Am Campingplatz, der einem Geistercampingplatz sehr ähnelte, angekommen gab es nach dem Duschen was zu Essen. Dummerweise hatte ich die „Kühlbox“ im Auto vergessen. Das Auto hatte sich auf ca. 35°C aufgeheizt. Außer einem zeltenden Franzosen auf der Nachbarparzelle, hatte der Campingplatz nicht viele Gäste. Letzteren hörte als ich mich hingelegt habe bis in mein Zelt hinein schnarchen.
Dummerweise hatte ich vergessen, meinen Müll zu verstauen. Die Tüte mit Bioabfall, einer Konservendose und einer Papierverpackung von Müsliriegeln lag noch vor meinem Zelt und wurde während der Nacht wohl von einem Tier, ich vermute einer Katze, durchsucht. Scheinbar hatte sie Hunger, denn die Bioabfälle habe ich nicht wieder gefunden, sie hat nur die Konservendose und die Verpackung hinterlassen. Im Halbschlaf ca. 15 Minuten lang ein Rascheln vernommen, als ob jemand erfolglos versucht, die Dose aus der Plastiktüte zu holen, habe ich sie dann wohl verscheucht. Die Wildsau von heute Mittag wird es nicht gewesen sein.
Einzig zu erwähnen wäre noch, dass ich mich beim Abspülen in ein Spinnennetz verfangen hatte, scheinbar war wirklich länger keiner mehr auf diesem Campingplatz.

Daten der Tour: 48 km, 1409 HM

Samstag, 15. September 2007

Sprachkurs zuende - wieder fit

Liebe Leute,

nach einem doch recht langen Absacker in der Unibar möchte ich euch noch über die Neuigkeiten informieren, die sich seit meinem letzten Eintrag ereignet haben. Doch zuvor zwei Anekdoten aus dem Sprachkurs:
Einmal die Woche ist unsere reguläre Lehrerin nicht da, weswegen wir die Chefin der Abteilung „Französisch für Ausländer“ höchstpersönlich im Unterricht erleben dürfen. Sie hat uns sehr lebhaft demonstriert, was es heißt die Türe zuzuschlagen („Claquer la porte“). Man hätte fast meinen können, dass sie Gefallen daran gefunden hat.
Wir haben im Kurs Zeitindikatoren durchgenommen: Ein Beispielsatz lautete: „Il parle depuis une heure.“ Mein Machospruch kam im Kurs recht gut an, als ich meinte, in der Übung sei ein Fehler: Es müsste eigentlich heißen „Elle parle depuis une heure“.
Bei einer Übung zu Vor- und Nachzeitigkeit habe ich dummerweise Begriffe verwechselt. Ich habe das Wort „ceinture de securité“ (eigentlich: Sicherheitsgurt) fälschlich und völlig blödsinnigerweiße für die Plakette gehalten, die in jedem französischen Auto klebt, eine Versicherungsplakette. Ich habe dann felsenfest behauptet, dass man erst den Sicherheitsgurt anlegt und dann ins Auto steigt. Der ganz Kurs schaut mich lachend an: „Das musst du mir zeigen“, „Bist du Artist?“….Am Ende der Stunde habe ich es dann endlich geschnallt.

Ansonsten habe ich heute den Abschlusstest geschrieben. In manchen Teilen habe ich nicht alles, aber die Grammatikübungen dürfte ich recht gut gemeistert haben. Für den Kurs gibt es 4 ECTS credits, die ich mir aber ohnehin nicht anrechnen lassen kann. Aber fürs Ego ist es ganz gut.
Nach dem Abschlusstest haben wir uns noch herzlich von unserer Lehrerin verabschiedet. Ich habe mit meinem Computer eine Dankkarte gestaltet, Paula, die Brasilianerin hatte ein paar Blumen gekauft. Der Abschied war sehr herzlich. Marie-France (unsere Lehrerin) hatte Champagner mitgebracht. Somit verbrachten wir den Mittag und den Nachmittag bei geselligem Zusammensein. Insbesondere die Brasilianer und die Mexikaner haben mich sehr beeindruckt. Gabriel und Raphael hatten sehr persönliche und herzliche Abschlussgeschenke mitgebracht, worüber sich unsere Lehrerin natürlich sehr gefreut hatte.
Ansonsten habe ich mich heute noch eingeschrieben. Ich war sehr erstaunt, wie unproblematisch das alles über die Bühne ging. Während ich an der Uni Stuttgart noch für Blöd verkauft wurde, als ich im Studiensekretariat eine normale Frage gestellt habe, war hier alles perfekt organisiert, die Leute waren freundlich, alles ging schnell. Innerhalb 15 Minuten hatte ich meinen Studentenausweis und meine Imma-Bescheinigung.
Nach der Einschreibung war ich noch mit einigen Italienern und Brasilianern beim Beach-Volleyball spielen.
Ich bin endlich wieder fit!!!
Hat super viel Spaß gemacht. Beiläufig erwähnen sollte man hier die Temperaturen von ca. 25° C. Wir haben super Wetter, das dringend ausgenutzt werden muss.
Heute Abend war ich dann noch in der Unikneipe. Auch wenn sich der Campus mehr und mehr mit Franzosen füllt, die auf dem Campusgelände 1m neben einer Menschenmenge Autorennen veranstalten (Ich hätte fast die Polizei gerufen) war es ein sehr schöner Abend. Es war schon Vorteil, die ersten 3 Wochen komplett mit allen Austauschstudenten alleine gewesen zu sein, weil man jetzt etliche Gesichter kennt und mit nahezu jedem ins Gespräch kommt. Es gibt nahezu keine Anonymität, jeder kommt mit jedem ins Gespräch, die Anfangssprachbarrieren sind überwunden, es ist einfach total interessant, lustig und einfach schön.

Es tut mir leid, dass ich euch in letzter Zeit nicht mit Fotos versorgen konnte. Ich werde morgen noch mal in die Alpen fahren. Unter anderem habe ich geplant, Alpe d’Huez zu erklimmen. Da werden sicher wieder einige Fotos am Start sein.

Ich will nicht nerven, aber: Sagt mir, wenn ihr mehr wissen wollt, wenn ich euch langweile, wenn etwas fehlt, wenn etwas unklar ist… . Es bleibt nur zu sagen: Mir geht’s gut, ich fühle mich wohl und bin mir nach wie vor sehr sicher, dass es richtig war mich dazu enschieden zu haben, hierher zu kommen.

Bis bald,
Euer Thomas

Dienstag, 11. September 2007

Auf dem Weg der gesundheitlichen Besserung

Kann mal eine kleine Vokabel-Lern-Pause gebrauchen.

Langsam füllt sich der Campus. Der Parkplatzvor meinem Fenster ist tagsüber nahezu voll. Es gesellen sich zwischen die Standard – Franzosen - Hustenbonbons auch ab und zu „höherklassige“ Autos, was wohl teilweise an den Meetings liegt, die hier an der Insa abgehalten werden, welche auch für eine Belebung des Campus sorgen.

Immer wieder fahren Renault Espaces vor den Eingang der Batiments und laden den Hausrat der französischen Studenten aus, die hier teilweise sogar in der Minderzahl sind. Ich habe mir mal am schwarzen Brett die Infos die da so angebracht waren durchgelesen: Die übelsten Krawallmacher bleiben doch die Ausländer, was einer Ankündigung der Wohnheimsleitung zu entnehmen war. Es wurde sogar mit Rausschmiss gedroht. Da ist wohl gutes Benehmen angesagt. :-)
Nachdem ich, wie viele andere auch, gesundheitlich wieder auf dem Weg der Besserung bin, was in Anbetracht des supercoolen Wetters hier auch langsam mal nötig wird, hat es heute Bentje erwischt. Ich glaube der Sensenmann lässt hier keinen aus. Ärgerlich, weil wir uns in der letzen Sprachkurswoche befinden und nächste Woche für manche noch eine Woche frei ist, die natürlich genutzt werden will. Auch wenn die Schlaumeier entgegen der ursprünglichen Information die offizielle Einschreibung auf nächste Woche gelegt haben, werden von der deutschen Fraktion nur wenige hier bleiben. Mein Plan ist jetzt schnell gesund zu werden, dann 2 Tage Alpen, wieder zurück nach Lyon, dann Richtung Süden (Ardèche, Mittelmeer) und zum Semesterstart wieder zurück. Aber das ist von Wetterbericht und meinem Gesundheitszustand abhängig.
Morgen werde ich mal ein Treffen in meinem Institut, dem GMC haben. Gestern hatte ich noch nachgefragt, wanns denn mal so Infos wie Stundenplan etc gibt, heute ging dann ein Flyer durch die Räume des Sprachzentrums, dass sich alle Austauschstudenten des GMC (Génie Mécanique Conception) morgen um 15:45 im Fakultätsraum einfinden sollen. Habe mich bereits mit meinem Learnung Agreement ausgerüstet und bin gespannt, ob das alles so klappt wie ich mir das vorgenommen habe.
Morgen werden wir außerdem noch mit unserer gesamten Sprachkursgruppe einen Kinofilm besuchen. 4 Monate, 3 Tage, 48 Stunden oder so ähnlich. Freue mich schon drauf. Auch unsere Lehrerin ist in der Hinsicht sehr engagiert und nett. Sie informiert sich und uns, weist uns auf aktuelle Ereignisse hin…. . Wahrscheinlich werde ich während des Semesters den Sprachkurs fortsetzen. Auch wenn die allgemeine Kommunikation nicht mehr das Riesenproblem darstellt, zumindest nicht für den Moment, kann man immer noch seinen schriftlichen Ausdruck verbessern. Außerdem lernen wir jeden Tag etliche Redewendungen/spezielle Begriffe. Ich habe da schon Respekt vor einem Dolmetscher, der eine Sprache wirklich bis ins letzte Detail gelernt hat.
Sonntag Abend wurde ich und Bentje netterweise von Kim zum vietnamesisch Essen eingeladen. Endlich mal wieder einen frischen, leckern Salat, Gemüse, das nicht verkocht und fettig war,…. Ein Traum.
Ansonsten findet man hier auch Gefallen an den französischen Liedern, die wir teilweise im Unterricht lernen. Für Insider eine kleine Kostprobe: http://www.youtube.com/watch?v=J6qnjEoeIo4 (wenn der Link nicht klappt: Auf You Tube und dann Le petit pain eingeben)
Mit Mikes Gitarre bekommt man schon eine gute Performance hin, es wird aber noch perfektioniert, bis wir an die Qualität des Wintersteinliedes herankommen wird es aber noch dauern :-)
Zu erwähnen wäre noch, dass die Sache mit dem Briefkasten funktioniert. Habe heute das erste Mal Post bekommen. Päckchen muss ich an der Poststelle abholen. Der Fuzzi hat zwar heute nicht so ganz kapiert was ich wollte, ich erwarte nämlich einen größeren Brief aus Deutschland. Meine Frage war, ob generell alle Briefe, die größer und dicker als das klassische DinA4 Format sind, bei ihm gesammelt werden, oder ob in den Kasten reingestopft wird was noch irgendwie reinpasst.
Dialog:
Ich: „wie ist das mit Päckchen….“
Fuzzi: „Ja, da bekommen sie so eine Karte“
Ich: „Aber wenn die Päckchen….“
Fuzzi:„Wie gesagt, die blaue Karte“
Ich: „Nun ja, wenn die Päckchen aber…“
Fuzzi: „Sie müssen nur mit dieser Karte herkommen“
War schon ne gute Komiksession, aber der hat mich einfach nicht ausreden lassen, dann hab ichs aufgegeben. :-)

So, das wären mal wieder ein paar kleinere Sachen. Ich hoffe, euch ist das hier nicht zu öde. Ich hoffe nach dem kommenden Wochenende wieder über ein paar Trips berichten zu können. Bis dahin machts gut, bis bald.

Sonntag, 9. September 2007

Wochenende

Nichts megaspannendes dabei

Nachdem ich am Freitag nachmittag wegen Hals und Kopfschmerzen meine Wochenendträume, ein weiteres Wochenende in Grenoble zu verbringen, absagen musste, stand erst mal Regenerieren auf dem Programm. Etwas schade, weil mit dem Wetter hier schon ein bisschen was anzufangen gewesen wäre. Aber der Wetterbericht für die nächste Woche ist auch recht vielversprechend.
Das Ausschlafen gestern und heute hat auf alle Fälle mal gut getan. Gestern waren Felix, Mike Elmchen und ich noch bei Ikea. Wie es ansich zu erwarten war brechend voll, die Dinge die wir kaufen wollten (Wäscheständer, Badregal) schon vergriffen alle. Im Auchan Supermarkt nebenan, einem XXL Monster mit 74 Kassen wurden wir aber mehr fündig. Endlich mal ein Supermarkt mit einer ordentlichen Fischtheke, Käsetheke, Brotabteilung…. . Lohnt sich schon die 10 Minuten mit dem Auto hinüberzufahren, auch wenn er Samstags in Deutschland wohl schon aus Feuerpolizeilichen Gründen hätte geschlossen werden müssen. War teilweise voller als in einer Disko.
Abends haben wir noch bei Tobias gekocht. Teilweise muss man hier immer das Kochen auf mehrere Zimmer verteilen, weil mit einer Kochplatte alleine recht wenig anzufangen ist.
Heute werde ich nach Zimmer aufräumen und abwaschen endlich mal die Vokabeln der letzten Woche aufarbeiten. Mittlerweile geht’s mir gesundheitlich wieder etwas besser, Halsweh, Kopfweh sind weg, nur noch etwas Husten, den ich aber hoffentlich auch die nächsten Tage los werde.

Viele Grüße &Bis Bald
Thomas

Donnerstag, 6. September 2007

P.S.

Hier nur noch schnell ein Bild vom Einkauf heute. War nicht für mich alleine :-)

Dies und Das

Es gibt nur wenige interessante Sachen. Hier erst mal ein Bild von den Fahrradständern vor meiner Residence:
Ähnelt wie ihr seht eher einem Fahrradfriedhof, da schneidet mein ausrangiertes Rad schon wirklich sehr gut ab. Angeblich sind die Radlangfinger hier fix, aber das wird ja jeder größeren Stadt nachgesagt. Heute nachmittag waren wir dann im Filmmuseum. War eine recht kurze Führung. In Lyon wurde wie wir erfahren haben der Cinematograph erfunden. Fasziniert von der Technik hat uns der Führer diese erklärt, was für die meisten wohl kein neues Wissen darstellte. Aber die alten und noch funktionsfähigen Geräte mal zu sehen war schon sehr interessant. [Bild von unserem Führer im Filmmuseum]
Auf dem Rückweg noch schnell der Bank meine neue Adresse mitgeteilt, musste ich mich wirklich beeilen um beim offiziellen Empfang des Direktors rechtzeitig da zu sein. Jede Nationalität bekam ein Schild und hat sich sortiert. Obwohl hier sehr viele Deutsche sind, waren wir nur auf „Platz 5“ des Rankings der meisten Austauschstudenten, hinter Brasilien, Mexiko, China und Spanien.
[Brasilianer]
[Unileute vom Auslandsamt]
So, werde jetzt mal in die Wochenendplanung einsteigen, bis die Tage dann

Mittwoch, 5. September 2007

Umzug

So, etwas erschöpft vom Tag heute will ich euch doch noch über die „Neuigkeiten" informieren. Doch erst mal noch etwas von Montag und Dienstag: Ab Montag konnten die ersten „definitiven“ Wohnheime bezogen werden. Während der Sommermonate werden hier die Gehsteige hochgeklappt, deswegen sind auch die fast alle Studentenwohnheime geschlossen. Deswegen wurden wir provisorischerweise erst mal in den ältesten Wohnheimen untergebracht. Ab Anfang der Woche machten die richtigen/engültigen Wohnheime auf, sodass jetzt nach und nach jeder sein endgültiges Zimmer beziehen kann. Ich kann schon vorweg nehmen, dass das pädagogische Konzept der Insa voll angeschlagen hat. Nach 2 Wochen Zimmer teilen ist nämlich jeder mit seiner Wohnung voll zufrieden. Am Montag durften bereits einige von uns umziehen. Gleich nachmittags habe ich Bentje beim „Umziehen“ (Sie hatte nur 2 schwere Taschen) geholfen, anschließend waren wir noch einkaufen. Abends habe ich noch Birger und Zäzilia mit dem Auto geholfen. Da sie von ihren Eltern gebracht worden sind, hatten sie eine Menge Hausrat, das Auto war schon sehr voll. Im Gegenzug haben sie mich netterweise heute unterstützt, worüber ich auch sehr sehr dankbar war, da alles dann schneller über die Bühne ging. Am Montag abend haben wir dann noch eine kleine Einweihungsfete bei Bentje veranstaltet. War sehr lustig, auch wenn mir der Kontakt mit Birgit zum Verhängnis wurde. :-) (Nach mehrfacher Nachfrage: Birgit ist ein Bierschnellschluckgerät, nachdem dessen Benutzung mir etwas schlecht wurde.) Dienstag abend wurde vom Animationskomitee eine Busrundfahrt durch Lyon angeboten. Im Cabriodoppeldecker pfiff uns der Wind ganz schön um die Ohren. Einige Chinesen, die mit zu gutem Wetter gerechnet haben, mussten in die beheizte untere Etage wechseln. Man hat aber einiges über die Stadt erfahren und ich bin froh dabei gewesen zu sein. Zwar hört man zum 1000 Mal die Geschichte der zwei Hügel und woher der Name Lugdunum herrührt, aber wir haben auch interessante Infos zu Wochenmärkten, Einkaufsmöglichkeiten und nicht zuletzt dem kulturellen Angebot hier erfahren. Heute war dann der große Tag. In der Mittagspause schnell den Mietvertrag unterschrieben, haben wir dreisterweise auch noch den Schlüssel für unser Appartement abgeholt, was eigentlich erst ab Nachmittags gestattet war. Der Hausmeister ist aber wirklich ein cooler Typ und zeigte sich auch interessiert über unsere Herkunft. Nach dem Unterricht haben wir dann das Auto geschnappt und meinen, Kims und Teile von Saskias Hausrat über den Campus gefahren.
[Ein Teil meines Hausrats]
Teilweise wurden wir neidisch angeblickt, weil etliche Leute den einen Kilometer mit gequälter Miene samt Gepäck zu Fuß zurückgelegt haben. Viele haben sich auch beim nächstem Supermarkt, dem Champion, einen Einkaufswagen geholt und so den Umzug über die Bühne gebracht. Als wir das nächste mal beim Champion eingekauft haben, konnte man sogar eine Einkaufswagenknappheit feststellen :-)
[Thorben, dem wir seinen Koffer zu seiner Wohnung gefahren haben.]
Es war schon ein lustiger Anblick heute auf dem Campus, der sich mehr und mehr füllt. Rasen werden gemäht, Laternen wieder aufgestellt und es herrscht immer mehr Autoverkehr. Mittlerweile sollte man sich an die Stopschilder wirklich halten. :-) Nachdem mein ganzer Krempel dann endlich mal in meinem Zimmer war, zwischenzeitlich musste ich Saskia noch Starthilfe geben, habe ich mich häuslich eingerichtet. Mittlerweile bin ich damit nahezu fertig und muss schon zugeben, dass das Zimmer doch recht gemütlich ist. Die Fotos machen nicht so viel her, ich mache bei Gelegenheit mal Schönere. Das Zimmer ist groß genug um eine Matratze auszulegen, die auch schon bei mir im Regal verstaut ist. Wer also mal in der Nähe von Lyon ist, oder vor hat hier mal herzukommen ist sehr herzlich eingeladen. Ich würde mich sehr freuen.
[Bett in meinem neuen Zimmer]

[Blick vom Bett Richtung Ausgang, rechts die Küchendurchreiche, links der Schreibtisch]
Beiläufig zu erwähnen wäre noch die Intelligenz des Küchenpersonals. Die denken echt, die ganze Welt ist so schlau wie die. Wir haben bei unserer Ankunft so einen mit MS Publisher gestalteten provisorischen Restaurantausweis bekommen. Die sind wirklich immer darauf scharf, den zu sehen, obwohl sie längst alle Gesichter kennen. Und als fälschungssicher würde ich den Ausweis ohnehin nicht bezeichnen. Abgesehen davon geht sowieso keiner freiwillig in die Kantine. Heute haben die noch einen riesigen Aufstand gemacht, weil heute und morgen das Essen bezahlt werden soll. Es gab nur eine Schlange und jeder musste sich anstellen und ewig lang warten, ob er heute bezahlen wollte oder nicht. Logisch denken ist nicht die Stärke der Küchenleute hier. Aber was solls, das ist wirklich das einzige Manko hier, das man mit etwas Humor sehr gut verkraften kann.

So, jetzt gehe ich noch auf einen Absacker in die Unibar. Ich wünsche euch allen weiterhin eine schöne Zeit, bis die Tage.

Sonntag, 2. September 2007

Les Deux Alpes

Vom Camping Platz ausgecheckt konnte ich nach kurzer Fahrt im Auto um zehn Uhr in le Clapier (Nähe le Bourg d’Oisans) starten. Plan war zunächst auf Les Deux Alpes heraufzufahren, danach wieder ins Tal und auf ein weiteres kleineres Gebirgsdorf zu erklimmen. Englang des Flusses „Infernet“, der zwischenzeitlich immerwieder von Staudämmen „unterbrochen" wird und dessen Schluchten teilweise auch an Ardèche-Qualitäten herankommen ging es die ersten 3 km bergauf. Von dieser Straße abzweigend verliefen die nächsten 10km stetig aufwärts bis ich das 900 HM höhere und insgesamt 1650m hoch gelegene Les-deux Alps erreicht habe. [Les Deux Alpes von unten (ca. 50 HM unterhalb)]
[Am Ortsschild von Les Deux Alpes]
Auch wenn mir das Dorf etwas ausgestorben vorkam, was vermutlich an der endenden Saison liegt, hat es mich doch überrascht, wie viel Infrastruktur es dort gab. Etliche Hotels, zwei oder drei Supermärkte und sogar eine Tankstelle. Das ganze auf einem Bergdorf in einer Sackgasse. Nach bzw. während meiner Pause habe ich mich dazu enschlossen, nicht sofort ins Tal abzufahren, sondern von Les Deux Alpes aus weiterzufahren. Ich hatte mir schließlich extra eine 25000 er Karte gekauft, auf der einige Straßen bis auf 2600m eingezeichnet waren. Somit hatte ich kurz danach fantastische Blicke auf Les Deux Alpes herunter, aber auch auf wunderschöne sich neu öffnende Täler und grandiose Gebirgsmassive. [Les Deux Alpes von oben]
Auch wenn der „Fahrbahnbelag“ und wahrscheinlich auch die zu steilen Straßen gelegentlich zu Traktionsproblemen führten, habe ich die Weiterfahrt bis auf 2600 HM sehr genossen. Man konnte wirklich mitten ins Skigebiet hineinfahren und hatte immerwieder neue gigantische Berge vor Augen. Ich freue mich schon darauf, das mal im Winter und mit Schnee zu erleben. [Auf 2600 m über Meer]
Mit der dünnen Luft und meiner Erschöpfung auf 2600 HM angkämpfend, habe ich noch einige Fotos gemacht und bin dann zur gigantischen Abfahrt angetreten. Dummerweise wurde ich zwischenzeitlich von Motorrad/Jeep eingenebelt. Für so einen Sport habe ich ja wirklich kein Verständnis. Auf 2300 HM mit blöden Motorkisten herumzuheizen, dabei Lärm, Gestank und Staub produzieren.
Die Abfahrt bis zurück ins Dorf verlief dann aber recht zügig. Womöglich hätte ich auch eine eigens ausgewiesene MTB Strecke nehmen können, allerdings war es mir nicht klar, wo die herauskommt. Da die Zwei Verfahrer von gestern noch zu gut in Erinnerung waren, beschloss ich, kein Risiko einzugehen und die „Straße“, die allerdings auch steinig und wellig genug war, zu nehmen. In Les Deux Alpes zurück noch einige Fotos geschossen, habe ich kurz danach die letzte und gigantischste Abfahrt begonnen. Ein Wohnmobil hatte mich netterweise überholen lassen, so war ich sehr züging am Lac du Chambon, einem Stausee des Flusses Infernet, den ich jetzt „nurnoch“ talwärts bis zum Parkplatz entlangfahren musste. Zwar gab es einen Mini Gegenastieg von ca. 70 HM, die Gorges de l’Infernet haben dafür aber mit noch einmal fantastischen Ausblicken belohnt.

Daten der Tour: 60 km 2070 HM


Größere Kartenansicht http://thomas-in-lyon.homepage.t-online.de/kml/070902x.kml

Fazit: Ich habe die zwei Tage sehr genossen und mich super erholt. Es ist wirklich toll, die Berge so nah bei sich zu haben. Ich hoffe, dass ich in nächster Zeit noch mal mit dem Rad in die Alpen fahren kann, also das Wetter und mein Zeitplan mir das erlauben. Der Aufwand lohnt sich allemal.

Wieder zurück daheim angekommen, haben wir noch alle zusammen gekocht, dann habe ich diesen Eintrag geschrieben, jetzt muss ich noch einen Aufsatz für morgen schreiben, was aber auch in 45 Minuten erledigt sein dürfte.

Euch allen eine schöne Zeit, bis bald

Rundtour ums Le Grad Serre Massiv/ um Le Tabor

Weil der Wetterbericht einigermaßen vielversprechend war und ich ein sehr dringendes Sportbedürfnis hatte, habe ich mich dazu entschlossen, dieses Wochenende auf eigene Faust eine Fahrt in die Berge zu unternehmen. Am Samstag morgen ging es um zehn auf den Weg Richtung Grenoble. Um Mautgebühr zu sparen bin ich nicht auf die Autobahn, was man sich im Allgmeinen aber sehr gut überlegen sollte. Ich habe ca. die doppelte Zeit benötigt. Somit konnte ich dann nach Frühstückspause und Tanken um ca. 13 Uhr mit dem Mountainbike starten. Ich startete in Laffrey, was auch das Ausflugsziel des letzten Wochenendes war und wollte eine Mountainbikestrecke aus einem VTT-Isère Führer abfahren. Gekennzeichnet von ständigem Anhalten, weil ich mir immer nur 3 Wegpunkte merken konnte und ca. jeden Kilometer eine Kreuzung zu nehmen war, habe ich mich an einer Stelle auch richtig verfahren und bin im Nirvana in einer Schlucht herausgekommen. [Wegweiser, anscheinend hatte ich einen wichtigen übersehen :-)]
Meine 100 000er Karte war auch nicht für die Feinnavigation geeignet, so war ich nachdem ca. 30 Minuten orientierungslos in der Pampa herumgeirrt bin wieder in der zivilisierten Welt. (Für Kenner: Pont de la Roizonne) [Im Nirvana. Wohl in einer Schlucht 150 HM unterhalb der Straße. Mit dem Schild wurde vor plötzlich auftretendem Hochwasser gewarnt, das auch bei gutem Wetter auftreten kann :-)]
Auf der Mountainbikeroute etwas zuviel Zeit gelassen, habe ich mich dazu entschlossen, für die Rückfahrt die D 114 bis Alpe du Grd Serre zu nehmen, um dort wieder auf die Abfahrt aus dem Mountainbikeführer einzubiegen. So zumindest der Plan. Mit dem heftigen Gegenwind etwas im Klinsch bin ich noch an einem nicht ganz harmlosen Verkehrsunfall vorbeigefahren. Meiner Einschätzung nach hatte entweder ein Autofahrer zwei Leute auf dem Motorrad umgemäht oder das Motorrad ist in der Kurve ausgeglitten. Ich habe nur zwei Leute auf der Straße liegen sehen. Ich habe meine Hilfe angeboten, man meinte aber, es sei schon alles geregelt, es waren auch genug Leute da, somit bin ich dann gleich weitergefahren. Komischerweise kam mir die Feuerwehr erst 30 Minuten später entgegen, ich hoffe natürlich dass es bei den Verletzen nicht schlimmer ausgegangen ist. Von Gewitterwolken bedroht bin ich zeitweise zusammen mit einem Franzosen, der auch kurz am Unfall gewartet hatte, nach Alpe du Grd Serre hochgeklettert. [Auf dem Gipfel Alpe du Grd Serre]
Ich habe ihn gefragt, wohin er noch unterwegs ist, da meinte er Laffrey. Ich habe ihn gefragt, ob er auch die Route über le desert nimmt, meinte er „Jaja, il n’ya qu’une seulle“ Eine fatale Information wie sich später herausstellte. Denn in meinem blinden Vertrauen habe ich mich ihm dann angeschlossen, nachdem er 10 Mal gesagt hatte, dass es nur den einen Weg gibt. Anstelle über eine kurze Anhöhe von 50 HM zu fahren um dann dort auf den ursprünglichen Mountainbikeweg einzubiegen, führte mich der Blödmann zurück ins Tal, sodass ich am Ende noch mal 400HM zusätzlich hochfahren musste, obwohl ich mit dem Tag ansich schon abgeschlossen hatte. Sein Mountainbike mit quietschenden Scheibenbremsen schien auch bei 30 km/h abgeriegelt zu sein, was mir bei der Abfahrt auch auf den Keks ging. Schließlich war es eine normale Straße, die ein Rennradfahrer mit 70 km/h und ich vll. mit 50 km/h herunterfahren kann. Als die Abfahrt dann vorbei war und der Gegenanstieg begann, habe ich mich losgerissen und wurde auch die restlichen 5 km bis zum Ziel nicht mehr von ihm eingeholt. [Einzig positiv an der falschen Wegweisung des Franzosen: nochmal ein netter Ausblick ins Tal Richtung Grenoble]
Fairerweise muss man dazusagen, dass er noch auf seine Freundin gewartet hat, deren MTB bei ca. 25 km/h abgeriegelt zu sein schien. Mein Zorn hat sich beim Hochfahren auch wieder etwas abgebaut, zwischenzeitlich habe ich mir aber schon überlegt, was ich mit dem Trottel mache, wenn der mir mal allein begegnet, wenn ich die Maglite dabei habe.
Zurück am Auto angekommen, das Rad schnell verstaut bin ich ein Stückchen Richtung Les Deux Alpes gefahren und habe mir es auf einem Camping Platz bequem gemacht. Dass ich mein „Zimmer“ für mich hatte hat mir auch gut gefallen und in Anbetracht der Anstrengung tagsüber habe ich sehr sehr gut geschlafen.

Daten der Tour: 71km 1954 HM
Streckenverlauf: Laffrey – Cholonge – Nantes en Ratier – und dann das Roizonne Tal aufwärts La Valatte – Alpe du Grd Serre – Laffrey




Größere Kartenansicht


http://thomas-in-lyon.homepage.t-online.de/kml/070901x.kml